In der vorgesehenen Norm werden Prinzipien für Prüfungen leittechnischer Systeme, die Funktionen der Kategorien A, B und/oder C nach IEC 61226 ausführen, während Leistungsbetrieb und Abschaltung festgelegt, um so die funktionale Verfügbarkeit insbesondere in Hinblick auf die Entdeckung von Fehlern, die das einwandfreie Arbeiten sicherheitstechnisch wichtiger Funktionen verhindern könnten, zu überprüfen.
Dabei wird die Möglichkeit von Prüfungen in kurzen Zeitabständen (oder von ständiger Überwachung) sowie von wiederkehrenden Prüfungen in längeren Zeitabständen behandelt. Weiter werden die grundsätzlichen Regeln für die Auslegung und Anwendung der Prüfgeräte und der Schnittstellen mit den sicherheitstechnisch wichtigen Systemen angegeben. Auch die Auswirkung von Ausfällen der Prüfgeräte auf die Zuverlässigkeit der leittechnischen Systeme wird in Betracht gezogen.
Zu den verschiedenen möglichen Arten von Prüfungen zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit (kurz: Funktionsfähigkeitsprüfungen) gehören
– Selbstprüfungen der leittechnischen Geräte;
– Prüfungen einer Geräte- oder Komponentengruppe, um Eigenschaften zu bestätigen, welche die Sicherheitsfunktion unterstützen (Kontinuität, Energie-Verfügbarkeit usw.);
– Prüfungen auf der Basis von Informationsredundanz oder Vergleich von Kontrollsignaturen (Konsistenzüberprüfung der Redundanz von Messfühlern, CRC-Überprüfung, Prüfsumme usw.);
– Wiederholungsprüfungen hinsichtlich der Richtigkeit des funktionalen Verhaltens leittechnischer Systeme.
Die angestrebte Verlässlichkeit jedes leittechnischen Systems wird durch Anwendung einer geeigneten Kombination von Prüfungen der oben gezeigten Art erreicht.
Der Umfang der zu prüfenden leittechnischen Systeme reicht von der Schnittstelle der Messfühler mit dem Prozess bis zu den Betätigungsbausteinen. Er gilt sowohl für die installierten leittechnischen Systeme als auch für zeitlich befristete Installationen, die Teil der sicherheitstechnisch wichtigen leittechnischen Systeme sind (z. B. Hilfseinrichtungen für die Inbetriebnahmetests).
Zuständig ist das UK 967.1 „Leittechnik für kerntechnische Anlagen“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.