Diese Norm legt die Anforderungen für Schutzmaßnahmen gegen die Auswirkungen von Streuströmen fest, die durch den Betrieb von Gleichstrom-Bahnenergieversorgungssystemen verursacht werden. Da sich nach Erfahrungen über mehrere Jahrzehnte keine offensichtlichen Korrosionswirkungen durch Wechselstrom-Bahnenergieversorgungssysteme gezeigt haben und gegenwärtige Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind, behandelt diese Norm nur Streuströme, die durch den Betrieb von Gleichstrombahnen verursacht werden. Diese Norm gilt für alle metallenen ortsfesten Anlagen, welche Teil eines Bahnenergieversorgungssystems sind, und auch alle anderen metallenen Bauteile, die irgendwie mit dem Erdreich in Verbindung stehen und Streuströme führen können, die vom Betrieb einer Bahn verursacht werden.
Diese Europäische Norm betrifft alle neuen Gleichstrom-Bahnstrecken und alle größeren Änderungen an vorhandenen Gleichstrom-Bahnstrecken. Die Grundsätze dürfen auch für vorhandene elektrische Bahnen angewendet werden, wenn es notwendig ist, die Auswirkungen von Streuströmen zu berücksichtigen.
Es werden Auslegungsanforderungen angegeben, um Instandhaltungsarbeiten zu ermöglichen.
Der Anwendungsbereich umfasst Eisenbahnen, geführte Nahverkehrsbahnen wie Straßenbahnen, Hoch- und Untergrundbahnen, Bergbahnen, Obusanlagen und Magnetbahnen, die eine Fahrleitungsanlagen benutzen sowie Materialbahnen.
Zuständig ist der AK 351.2.1 "Sicherheit, Erdung, Schutz, Streuströme" im UK 351.2 "Ortsfeste Anlagen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.