DKE/AK 901.0.5 Energy Blockchain
Entwickelt wurde die Blockchain-Technologie einst, um digitale Währungen wie Bitcoin zu erschaffen und dabei Sicherheitsmechanismen in dezentralen Systemen zu implementieren. Eine ähnliche Dezentralität ist ebenfalls Aspekt der Energiewende, da diese unter anderem darauf beruht, dass Energie verbrauchernah, das heißt dezentral, erzeugt wird. Anstelle einer ehemals und noch aktuellen zentralen Absicherung von Netzen, Netzmanagement und Energieerzeugung muss demnach überlegt werden, wie die Sicherheit der kritischen Energieinfrastruktur erhalten bleiben kann, wozu Methoden der Blockchain-Technologien beitragen können und diese gegebenenfalls den Anforderungen einer dezentralisierten Stromversorgung gemäß weiter entwickelt werden müssen. Um neue (potenzielle) Anwender mit verlässlichem, schnell erfassbarem Grundwissen zu versorgen, hat der DKE/AK 901.0.5 "Energy Blockchain" die VDE SPEC 90001 „Einstieg in die Blockchain-Technologie“ entwickelt. Er stellt eine Übersicht der wichtigsten Begriffe zusammen und gibt Literaturempfehlungen. Außerdem wird in einer weiteren Ausgabe der VDE SPEC ein Leitfaden entwickelt, der die Anwendungsmöglichkeiten von Blockchain- bzw. Distributed Ledger Technologien für den Energiemarkt beschreibt. Dabei gilt es, Chancen und Herausforderungen einer zukunftsfähigen Energieversorgung zu erarbeiten. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) werden die Expert*innen des DKE/AK 901.0.5 sowohl den Stand der Standardisierung festhalten, als auch die staatliche Regelsetzung entlasten, indem die rechtlichen Rahmenbedingungen für Distributed Ledger Technology (DLT) im Bereich der Energiewirtschaft eruiert werden. Die Ende 2018 aufgenommene Arbeit des Arbeitskreises zeigt schon jetzt, dass es vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten für den Energiebereich gibt, die in die Normungsarbeit aufgenommen werden. Der dem DKE/K 901 System Komitee Smart Energy unterstellte Arbeitskreis fördert zudem die Vernetzung der Akteure der Energiebranche – sei es aus Forschung oder aus Industrie – und ermöglicht dadurch einen produktiven Diskurs, der mit der voranschreitenden Digitalisierung der Energiewende Schritt hält, um Politik und Verbraucher*innen eine zeitgemäße Evaluierung der Potentiale von DLT in der Energiewirtschaft anzubieten.