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DKE
31.03.2013 Projekt

WohnSelbst

Gesund und länger zu Hause leben durch systemübergreifende Vernetzung und altersgerechte Assistenzen

Projekt abgeschlossen

Projektlaufzeit:       01.10.2009 – 31.03.2013

Projektpartner:       HSK Rhein-Main GmbH
                                 65199 Wiesbaden

gefördert durch:     Bundesministerium für Bildung
                                 und Forschung (BMBF)

Kontakt
Georg Vogel

Meilensteine

12.03.2013            
Teilnehmerversammlung mit Präsentation der erzielten Ergebnisse

1. Quartal 2012     
Start der automatischen Datenübertragung mittels eigener geprüfter und zerfizierter Geräte                
  
4. Quartal 2011      
Ausweitung des Testareals auf die ländliche Umgebung  

15.02.2011             
Aufnahme der Arbeit des Telemedizinischen Betreuungscenters; Eingabe der Vitaldaten durch die Projektteilnehmer zunächst manuell
                                      
15.02.2011             
Beitrag in der Hessenrundschau (HR) unter der Themenüberschrift "Jobs der Zukunft"

27.05.2010             
Fertigstellung des initialen Projektvorschlags für die internationale Normung auf Basis der engl. Übersetzung der VDE-AR-M 3756-1 "Qualitätsmanagement für Telemonitoring in medizinischen Anwendungen"

Mai 2010                
Ausstattung der ersten Mieter mit den jeweiligen Geräten
  
März 2010              
Zusammenfassung der Detaildefinitionen als Anforderungskatalog an Anbieter vergleichbarer kombinierter Dienstleistungen in Form einer VDE-Anwendungsregel                  
  
1. Quartal 2010      
Gewinnung von Mietern und einleitende Gesundheits-Checks ab dem 10.03.2010

11.12.2009             
Pressekonferenz mit dem Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden und TV-Beitrag anlässlich des Projektstarts

Projektziel

Ziel des Verbundprojektes ist die erfolgreiche Entwicklung und anschließende Erprobung eines AAL-Konzeptes, welches aus Dienstleistungs- und Technologieelementen zur Unterstützung älterer Menschen in ihrem häuslichen Umfeld besteht. Den Bewohnern soll durch die Nutzung neuartiger technikbasierter Systeme möglichst lange ein unabhängiges Leben im eigenen „Zuhause“ ermöglicht werden. Wesentlicher Treiber des Projektes sind die Anpassung und Weiterentwicklung vorhandener Technologien und ein freifinanziertes Betreiberkonzept, das unabhängig von Zuschüssen aus der Sozialversicherung funktionieren kann.

Das Betreiberkonzept setzt auf der „mcplus“-Gesundheitskarte auf, die der Konsortialführer HSK Rhein-Main GmbH in das Projekt einbringt. Die Gesundheitskarte bietet schon heute eine gute Gesundheitsvorsorge zwischen der stationären und ambulanten Versorgung an. Im Projekt soll die Versorgung und die Betreuung chronisch Kranker und hilfsbedürftiger Menschen erweitert werden und unter der Berücksichtigung der Indikation werden 80 bis 100 Wohnungen mit neuartig ambienten und assistiven Technologien ausgestattet. Sie werden damit in ein Konzept aus Telemonitoring und (vor-) pflegerische Dienstleistung eingebunden.

Unter Absicherung der eigenen Innovationstätigkeit und zur Akzeptanzbildung bei anderen Anbietern wird das System unter Berücksichtigung aktueller und zukünftiger Standards entwickelt, um im Sinne eines Plug-and-Play-Ansatzes zu funktionieren. Gleichzeitig werden die entwickelten Geräte, Systeme und Dienstleistungen regelmäßig evaluiert.

Zielsetzung aus Sicht der DKE

Im ersten Schritt sind die vorhandenen Spezifikationen einer Systemanalyse bezüglich relevanter Normen, Standards und Richtlinien zu unterziehen. Daher muss zunächst eine umfassende Recherche durchgeführt werden, die als Ergebnis eine vollständige Liste mit infrage kommenden Schriftstücken liefert. Schwerpunkte der Untersuchung stellen die Datensicherheit sowie die Interoperabilität der Einzelkomponenten dar, allerdings dürfen Normen und Standards z. B. im Bereich der IT-Vernetzung und Telemedizin nicht vernachlässigt werden. Nach der Analyse hinsichtlich Lücken in der Normungs- und Standardisierungslandschaft soll daraus der Bedarf abgeleitet werden, um in der zweiten Phase diese Lücken mit der Erarbeitung von Normen und Standards zu schließen. Dafür werden bei der DKE vorhandene Gremien oder Arbeitskreise genutzt oder – falls erforderlich – entsprechende Arbeitsgruppen für eine zielgerichtete Umsetzung eingerichtet. Die DKE ist für das gesamte Normungsmanagement verantwortlich. Als wesentliches Element beinhaltet dies die Betreuung des Normungsprozesses auf internationaler und europäischer Ebene zur Wahrung deutscher Interessen.

Ergebnisse

Ein wichtiges Projektergebnis ist die Erstellung der drei VDE-Anwendungsregeln

  • VDE-AR-E 2757-2    Service Wohnen zu Hause – Anforderungen an Anbieter kombinierter Dienstleistungen
  • VDE-AR-E 2757-3    Service Wohnen zu Hause – Kriterien für die Auswahl und Installation von AAL-Komponenten
  • VDE-AR-E 2757-4    Service Wohnen zu Hause – Qualitätskriterien für Anbieter, Dienstleistungen und Produkte für technikunterstütztes Leben (AAL)


Insgesamt bewerteten die Teilnehmer die entwickelte Dienstleistung sehr positiv. Sie legten besonderes Gewicht auf die Verfügbarkeit des "Kümmerers". Damit unterstützen AAL-Betreuer nicht nur bei Fragen bezüglich der eingesetzten Technik, sondern fungieren praktisch als soziale Kontaktperson zur Außenwelt und zu allen Fragen des Lebens.

Außerdem konnte während der Überwachung der Vitalparameter ein echter Notfall identifiziert und erforderliche Maßnahmen eingeleitet werden.

Ausblick

  • Im Laufe des Projekts wurde deutlich, wie wichtig es ist, die Anforderungen an die Qualifizierung
    AAL-Betreuer zu definieren. Die geschieht derzeit im AK 1811.0.10 durch Erarbeitung einer weiteren
    der VDE-Anwendungsregel.
  • Außerdem wird noch für 2013 ein reales Angebot der telemedizinischen Überwachung in Kombination
    mit der Vermittlung wohnungsnaher Angebote über ein Web-Portal für den Bereich
    Wiesbaden-Rheingau geplant.
  • Auch Krankenkassen stellen sich auf die Finanzierung telemedizinischer Leistungen ein.

Projektpartner und deren Aufgaben

  • Beurer GmbH & Co. K
    Telemedizinische Sensoren mit Funkmodulen
  • DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
    Normung und Standardisierung
  • Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik ISST
    Integration Service-Plattform, Smart Living Manager
  • GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft mbH
    Pilot-Umsetzung und Nutzerkommunikation
  • HSK Rhein-Main GmbH
    Medizinische Kompetenz, mcplus Geschäftsmodellentwicklung
  • Atos S.A.
    Bereitstellung der Gesundheitsplattform zur Ablage der persönlichen Gesundheitsdaten
  • Star Healthcare Management GmbH
    Bereitstellung der elektronischen Patientenakte (basierend auf der Gesundheitsplattform)
  • VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH
    Validierung der Gebrauchstauglichkeit und des Risikomanagements

WohnSelbst-Projekt-Ergänzung

Das Projekt war von Beginn an auf Mieter der GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft bezogen, das Angebot wurde dann aber allen Einwohnern Wiesbadens geöffnet. Es zeigte sich u. a., dass in der ärztlich gut versorgten Großstadt an Telemonitoring Interessierte nur schwer zu gewinnen sind.

Daher wurde das Projekt dahingehend ausgeweitet, auch Teilnehmer im ländlichen Raum zu gewinnen. Exemplarisch wurden die Einwohner der Gemeinde Taunusstein angesprochen. Tatsächlich konnten dort auf Anhieb so viele Teilnehmer gewonnen werden wie im gesamten Jahr zuvor in der Großstadt Wiesbaden. Dies zeigt, dass kombinierte Angebote wie WohnSelbst (telemedizinische Überwachung, kombiniert mit der Vermittlung wohnungsnaher Dienstleistungen) gerade im ländlichen Raum ein großes Nutzerpotenzial haben.

Die Spezifikation der im Projekt WohnSelbst entwickelten Dienstleistung ist als VDE-AR-E 2757-2 beim VDE VERLAG zu beziehen. Interessierte und Anbieter von AAL-Dienstleistungen und -Komponenten seien zudem auf die weiteren Spezifikationen der Reihe VDE-AR-E 2757 verwiesen.

Weiterführende Informationen und Services innerhalb unserer VDE Gruppe