Normungsveranstaltungen
Mehr erfahren

DKE  Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE

Merianstraße 28
63069 Offenbach am Main

Tel.: +49 69 6308-0
Fax: +49 69 6308-9863
E-Mail: dke@vde.com

DKE-News
Mehr erfahren
Normen kaufen

Hier können Sie Normen und Norm-Entwürfe recherchieren und direkt bestellen:

> VDE Verlag

für elektrotechnische Sicherheitsnormen mit VDE-Klassifikation sowie Fachbücher

> Beuth Verlag

für Normen und Norm-Entwürfe ohne VDE-Klassifikation


Informationen der DKE rund um den Kauf:

> Normen & Standards kaufen


Für Auszubildende, Meisterschüler & Studenten:

> Angebot des VDE Verlags

Programm Normung 2020

Die digitale Transformation der Normung

Ob Händler, Telekommunikationsanbieter, Medien- oder Industrieunternehmen: Institutionen und Unternehmen unterliegen weltweit und branchenübergreifend einem digitalen Transformationsprozess.

Dieser Prozess findet auch in der Normung statt. Sowohl die informationstechnischen Möglichkeiten als auch die Erwartungen der Experten und Anwender verändern sich.

Das Programm Normung 2020 verfolgte das Ziel, die elektrotechnische Normung im digitalen Wandel zukunftsfest zu machen. Normungsprozesse wurden durch die Einführung neuer Software stärker digitalisiert. Durch Produktneuentwicklungen sollen sich die Normeninhalte leichter erschließen lassen.

Das Programm wurde nach Entwicklung und Umsetzung diverser Projekte erfolgreich beendet (s. u.). Mit Normung 2020 wurde die Grundlage für eine weitergehende digitale Strategie gelegt.

Ziele und Motivation

  • Eine innovative Normung und Standardisierung etablieren.
  • Prozesse, die die technische Infrastruktur und die Organisation von Normung unter digitalen Gesichtspunkten betreffen, neu denken und anpassen. Ziel dabei war, neue technische Infrastrukturen und Technologien zu testen und einzuführen, Prozesse effizienter und digitaler zu gestalten und die Organisation insgesamt effizienter und kollaborativer zu gestalten.
  • Neue Produkte und Services im Umfeld der Normung und Standardisierung entwickeln.
  • Normungsergebnisse nutzerfreundlich, schnell und mit hoher Qualität Experten und Anwendern zur Verfügung stellen.

Bisherige Ergebnisse

  • IEC General Meeting 2016 in Frankfurt mit einem Re-Invention Laboratory zur Initiierung einer internationalen Diskussion über die Zukunft der Normung
  • Demo-Projekte auf dem IEC General Meeting 2016 zu den Projekten:
    Online Standardisation
    Digitaler Zwilling – maschinenlesbare Norm
    Virtuelle Realität für Gremiensitzungen nutzen
  • Konzeption und Veröffentlichung einer Normenauskunfts-App (VDE VERLAG)
  • Optimierung der DKE-internen Prozesse als organisatorische Voraussetzung zur Einführung eines XML-basierten Content Management Systems, Zentralisierung der finalen Aufbereitung von Dokumenten
  • Einführung eines Translation Memory basierten Übersetzungsmanagements:
  1. In einem Proof-of-Concepts wurden mehr als 300 Übersetzungsprojekte mit verschiedenen Übersetzungsdienstleistern, die mit Translation Memory Systemen arbeiten, durchgeführt und evaluiert.
  2. Nach erfolgreichem Proof-of-Concept wurde das System für den Produktivbetrieb eingeführt. Derzeit werden ca. 70 % der Übersetzung mit dem neuen Translation Memory System (TMS) durchgeführt.
  3. Das TMS wurde an das Content Management System (CMS) angeschlossen.
  • Einführung eines Content Management System
  1. Auswahl eines Systemanbieters für die Einführung eines XML-basierten Content Management Systems
  2. Gemeinsame Einführung und Adaption des Systems für die Normung
  3. Grundlage für die derzeitige Entwicklung von neuen Produkten für die Normenanwender

Projekte im Programm Normung 2020

Digitaler Zwilling - Icon weiß auf blau

Digitaler Zwilling

Das DKE Projekt Digitaler Zwilling trägt die Entwicklungen der Industrie 4.0 und der Digitalisierung in die Normung und Standardisierung. Beispielsweise kann die Normenkonformität bereits anhand des digitalen Modells eines realen Produkts – dem Digitalen Zwilling – vorgeprüft werden. Hierfür werden maschinenlesbare Normen die frühzeitige und kostengünstige Identifizierung von Konformitätsproblemen erleichtern, Revisionsgründe frühzeitig erkennbar machen und Zeitersparnisse bei der Prüfung ermöglichen.

Digitaler Zwilling - Icon weiß auf blau

Das DKE Projekt Digitaler Zwilling trägt die Entwicklungen der Industrie 4.0 und der Digitalisierung in die Normung und Standardisierung. Beispielsweise kann die Normenkonformität bereits anhand des digitalen Modells eines realen Produkts – dem Digitalen Zwilling – vorgeprüft werden. Hierfür werden maschinenlesbare Normen die frühzeitige und kostengünstige Identifizierung von Konformitätsproblemen erleichtern, Revisionsgründe frühzeitig erkennbar machen und Zeitersparnisse bei der Prüfung ermöglichen.

Motivation

Im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung der Industrie verfügen Produkte zunehmend über virtuelle Abbilder, die sie über ihren gesamten Lebenszyklus begleiten. Damit werden während der Nutzungsphase Potenziale wie beispielsweise die vorausschauende Wartung genutzt. In der Entwicklungsphase eines Produkts können die Engineering-Daten bereits laufend gegen Simulationsdaten, die auf der Erwartung bzw. Erfahrungen aus den Echtzeitbetriebsdaten vergleichbarer Produkte beruhen, sowie gegen die geltenden Normen und andere Regularien (z. B. Verordnungen) geprüft werden.

Bisher sind die Normen nicht maschinenverständlich, das heißt sie müssen durch Menschen gelesen, verstanden und in Entwicklungsumgebungen und (Anforderungs-)Managementsysteme eingegeben werden. Verfügten auch die Normen über Digitale Zwillinge, könnten diese den Systemen unmittelbar und jeweils in aktuellen Ständen bereitgestellt werden.

Hierzu muss ein Format festgelegt werden, das alle normativen Inhalte wie beispielsweise die Anforderungen und Empfehlungen, aber auch die Aussagen von Formeln und Tabellen präzise und unmissverständlich abbildet. Bestehende Normen sind auf ihre Tauglichkeit für eine digitale Abbildung zu überprüfen, die Erstellung neuer Normen sollte bereits unter dem Aspekt der Maschinenverständlichkeit erfolgen. Hierbei gilt es insbesondere, die Vertiefung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen IT-Experten, Anforderungsmanagern und Prüfinstituten zu fördern.

Bisherige Ergebnisse

Die DKE hat in einem ersten Schritt in Zusammenarbeit mit Industriepartnern den ersten Teil der Vision erarbeitet und bindet ein breites Publikum, u. a. aus (Fach-)Besuchern und Experten aus Industrie und Politik, mithilfe eines immer wieder weiterentwickelten Demonstrators bei hochkarätigen Veranstaltungen ein:

Nach der Sammlung von Herausforderungen und Feedback von verschiedenen interessierten Kreisen steht aktuell die Erstellung der ersten maschinenverständlichen Norm im Vordergrund damit die Vision auch tatsächlich Wirklichkeit werden kann. Dazu sind die informationstechnischen und technologischen Grundlagen zu identifizieren, zu spezifizieren und entsprechend umzusetzen.

Aktuelle Entwicklung

  • Entwicklung eines Klassifikationssystems zur semantischen Auszeichnung von normativen Inhalten, damit diese identifiziert und exportiert werden können.
  • Definition eines Austauschformats für den Austausch von normativen Inhalten mit dazugehörigen Metadaten und Zusatzdateien (Grafiken, Formeln usw.).
  • Entwicklung eines Tools für die Normanalyse zur semantischen Anreicherung und zur automatischen Klassifizierung von Norminhalten.
  • Initiierung begleitender Forschungsprojekte (DiTraNo, Harbsafe).
  • Mitarbeit in europäischen und internationalen Arbeitsgruppen und Pilotprojekten zur Maschineninterpretierbarkeit von Normen.
Kontakt
Damian Czarny
Vernetzung vieler Personen für Arbeit an einem Dokument - Icon weiß auf blau

Online Standardization

Die bisherige Normerstellung hat viele Prozessschritte und Medienbrüche. Dokumente werden immer wieder per E-Mail versendet, bearbeitet und weiterversendet. Kommentartabellen werden erstellt, versendet, konsolidiert, erneut versendet, beraten und in andere Dokumente eingearbeitet. Die vielen Prozessschritte verursachen lange Durchlauf- und Liegezeiten. Ist das die Zukunft der Normerstellung?

Vernetzung vieler Personen für Arbeit an einem Dokument - Icon weiß auf blau

Die bisherige Normerstellung hat viele Prozessschritte und Medienbrüche. Dokumente werden immer wieder per E-Mail versendet, bearbeitet und weiterversendet. Kommentartabellen werden erstellt, versendet, konsolidiert, erneut versendet, beraten und in andere Dokumente eingearbeitet. Die vielen Prozessschritte verursachen lange Durchlauf- und Liegezeiten. Ist das die Zukunft der Normerstellung?

Motivation

Unsere Motivation ist eine schnellere Normerstellung, stetige Verbesserung der Inhalte, sowie die nationale und internationale kollaborative Zusammenarbeit zwischen den Experten.

Normen sollten zukünftig kollaborativ und online geschrieben sowie kommentiert werden. Der Erstellungsprozess wird hierdurch für alle Beteiligten einfacher, schneller und leichter zu handhaben sein. Durch diese Optimierung im Ablauf wird es möglich sein, Normen in kürzerer Zeit zu erarbeiten und zu veröffentlichen.

Bisherige Ergebnisse

Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde in verschiedenen Gremien an unterschiedlichen Dokumenten gearbeitet und damit die Liste der Anforderungen

an ein neues System zur Erarbeitung von Normen immer weiter detailliert und verbessert. Für die Normung wichtige Funktionen wurden identifiziert. Das Projekt und die Erkenntnisse wurden auch im Rahmen des IEC General Meeting 2016 präsentiert und mit der IEC Community diskutiert.

Seitens der im Pilotprojekt beteiligten Experten wurde insbesondere die gemeinsame Arbeit an einem Dokument, die Darstellung von Änderungen und die vielfältigen Kommentierungs- und Diskussionsmöglichkeiten geschätzt.

Auf Basis des Pilotprojektes wurden international bei ISO und IEC sowie bei CEN und CENELEC Projekte zur Umsetzung der im Pilotprojekt erfolgreich gezeigten Vision gestartet.

Aktuelle Entwicklungen

Gemeinsam arbeiten IEC und ISO mit einem Softwareanbieter an einem XML-Editor, der möglichst benutzerfreundlich und mit neuen nützlichen Funktionen die Gremienarbeit der technischen Experten unterstützt. Eine Proof-of-Concept-Phase wurde erfolgreich abgeschlossen. Eine realer Pilottest mit ausgewählten Gremien wird in 2020 starten.

Kontakt
Johannes Stein
CMS - DKE Icon blau

Content Management System

Wir haben unsere Normenproduktion zusammen mit der Einführung eines neuen Content Management Systems auf den Standard XML (Extensible Markup Language) umgestellt. Damit haben wir die Grundlage gelegt, um Inhalte für Experten und Normenanwender flexibler nutzbar zu machen sowie neue Produkte und Services zu entwickeln.

CMS - DKE Icon blau

Wir haben unsere Normenproduktion zusammen mit der Einführung eines neuen Content Management Systems auf den Standard XML (Extensible Markup Language) umgestellt. Damit haben wir die Grundlage gelegt, um Inhalte für Experten und Normenanwender flexibler nutzbar zu machen sowie neue Produkte und Services zu entwickeln.

Motivation

Ziel des Projektes war die Einführung eines digitalen und medienbruchfreien Prozesses bei der Erstellung und Veröffentlichung von Normen und Dokumenten. Die strukturierte Darstellung in XML erlaubt nun eine formatunabhängige Bearbeitung der Norminhalte und damit die direkte Verwendung in verschiedenen neuen Publikationskanälen. Dies ermöglicht perspektivisch neue Darstellungsformen der Normen und unterstützt aktuell die Entwicklung neuer Produkte und Services für den Normennutzer.

In einem Content Management System werden die Inhalte modularisiert gespeichert und können durch Metadaten gezielt angereichert werden. Es bietet eine Sprach- und Versionsverwaltung sowie eine konsistente Terminologie-Funktion. Durch eine integrierte Workflowfunktionalität können Prozesse effizienter gestaltet werden.

Mit der Umstellung auf XML kommen wir gezielt der Realisierung von angereicherten semantischen sowie maschineninterpretierbarer Inhalte näher.

Bisherige Ergebnisse

In 2017 wurde das System für die Anwendung in der Normung spezifiziert und implementiert. Es fanden Schulungen und Funktionstests auf einem Testsystem statt. Zuerst im Bereich DKE-Production, später auch im Bereich DKE-Technology.

Seit Anfang 2018 wird auf dem Produktivsystem gearbeitet, auf das nach und nach sämtliche Arbeiten überführt werden. Bis heute wurden ca. 85 % der Mitarbeiter geschult und arbeiten mit dem System.

Was heißt das im Einzelnen?

  • das System ist produktiv
  • die Prozesse sind festgelegt
  • Schulungsunterlagen und Videotutorials stehen zur Verfügung
  • große Teile der Normenproduktion werden bereits über das Content Management System abgewickelt
  • Übersetzungsprozess wird durch die Anbindung an TMS (Translation Management System) effizienter
  • DKE arbeitet in Arbeitskreisen zur Anwendung und Weiterentwicklung von NISOSTS (XML-Standard für Normen) auf nationaler und internationaler Ebene aktiv mit.

Aktuelle Entwicklungen

Derzeit findet eine enge Zusammenarbeit mit den Verlagen statt, um den Zielprozess der Veröffentlichungskette kurzfristig zu finalisieren. Die festgelegten Prozesse, von der Übersetzung bis zur Veröffentlichung, sollen durch die Weiterentwicklung des integrierten Workflow-Systems effizient unterstützt werden. Auch die Integration des IEV (International Electrotechnical Vocabulary) wird vorangetrieben.

Um den Gremien die Kommentierung (z. B. Autorisierung) in dem System zu ermöglichen, wurde ein spezieller Server entwickelt, der sich zurzeit in der Konfigurationsphase befindet.

Neue Produkte und Services stehen ebenso im Fokus wie die Optimierung einzelner Funktionen des Systems.

Kontakt
Andrea Titt
Übersetzung EN in D - Icon weiß auf blau

Übersetzungsmanagement

Wir übersetzen für die Normenanwender in Deutschland Internationale und Europäische Normen aus dem Englischen ins Deutsche. Im Projekt Übersetzungsmanagement nutzen wir ein Translation Management System und eine Datenbank, die übersetzte und freigegebene Texte in beiden Sprachen speichert, um die Inhalte in ähnlichem oder anderem Kontext wiederverwenden zu können. Unsere umfangreichen Übersetzungsprojekte werden so effizienter. Die Qualität der Texte steigt durch konsistente Terminologie.

Übersetzung EN in D - Icon weiß auf blau

Wir übersetzen für die Normenanwender in Deutschland Internationale und Europäische Normen aus dem Englischen ins Deutsche. Im Projekt Übersetzungsmanagement nutzen wir ein Translation Management System und eine Datenbank, die übersetzte und freigegebene Texte in beiden Sprachen speichert, um die Inhalte in ähnlichem oder anderem Kontext wiederverwenden zu können. Unsere umfangreichen Übersetzungsprojekte werden so effizienter. Die Qualität der Texte steigt durch konsistente Terminologie.

Motivation

Ein wesentlicher und arbeitsintensiver Schritt in der Normerstellung ist die Übersetzung der englischen Inhalte vor der Veröffentlichung als Deutsche Norm.

Mit einem Translation Management System werden übersetzte Inhalte zweisprachig in Form von Satzpaaren in einer Übersetzungsdatenbank (Translation Memory) abgelegt und stehen bei einer Wiederverwendung der Inhalte automatisiert zur Verfügung. So verringert sich der Übersetzungsaufwand bei der Weiterverwendung von Dokumenten, z. B. vom Entwurf zur Norm oder bei der Überarbeitung von Normen.

Ebenfalls wird eine Verbesserung der Übersetzungsqualität angestrebt.

Bisherige Ergebnisse

Nach der Proof-of-Concept-Phase wurde das Translation Management System (TMS) im Bereich DKE Production in den Produktivbetrieb überführt. Die DKE arbeitet hier mit Übersetzungsdienstleistern zusammen, die das TMS unter Federführung der DKE nutzen. Das Translation Memory wird von der DKE zentral verwaltet. Das TMS ist mit dem Content Management System (CMS) der DKE verbunden.

Aktuelle Entwicklungen

  • Weitere Optimierung von Prozessabläufen 
  • Automatisierung der Schnittstelle CMS-TMS
  • Vergrößern des TM-Datenbestandes und Optimierung der Qualitätsprozesse
Kontakt
Martina Rischer

Auf dem Weg zur digitalen Norm

Kompass Digital Transformation
Sashkin - adobe.stock.com

Die digitale Transformation ist neben der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft auch in der Normung ein zukunftstreibender Faktor: Die digitale Norm ist wesentlicher Bestandteil ihrer Zukunftsstrategie.

Initiiert auf dem IEC General Meeting 2016 fand das DKE Programm Normung 2020 weltweit Anerkennung. Die Ergebnisse dieses erfolgreichen Programms flossen in die DKE Digitalstrategie mit ein.

Die Vision: Damit Normen zunehmend digitale Prozesse gestalten können, müssen Norminhalte maschinell nutzbar und interpretierbar sein. Mit der IDiS-Initiative – der Netzwerkgruppe für die digitale Transformation in der DKE – trägt die DKE maßgeblich dazu bei, die Digitalisierung der Normung voranzutreiben und den Weg für die digitale Norm zu ebnen.

DKE Digitalstrategie