Die Charakterisierung der Umweltradioaktivität liefert ein Verteilungsmuster der Aktivität mit dem Ziel, Flächen mit möglicherweise erhöhter Exposition zu identifizieren. Diese Untersuchungen liefern die Grundlagen für die Abschätzung der Exposition durch natürliche und künstliche Radioaktivität bei menschlichen Aktivitäten. In diesem Teil der Reihe DIN EN ISO 18589 wird die Bestimmung einer großen Anzahl von Gammastrahlung emittierenden Radionukliden in Böden und die Messung ihrer Aktivität mit Hilfe der Gammaspektrometrie beschrieben. Dieses Verfahren dient dazu, bei großvolumigen Proben (bis zu etwa 3 000 cm3) alle vorhandenen Gamma-Emitter mit einer Photonenenergie zwischen 5 keV und 3 MeV in einer einzigen Messung zu bestimmen. Die Norm richtet sich an Personen, die im Rahmen des Strahlenschutzes für die Feststellung von Aktivitäten in Böden verantwortlich sind, die von Gammastrahlung emittierenden Radionukliden ausgehen. Sie ist geeignet für die Überwachung der Umwelt und die Inspektion von Geländen, und ermöglicht bei Störfällen eine schnelle Bewertung der Gammaaktivität von Bodenproben. Dabei kann es sich um Erdproben aus Gärten, landwirtschaftlich genutzten, urbanen oder industriellen Geländen, die Bauschutt enthalten, oder um von menschlichen Aktivitäten unbeeinflussten Böden handeln. Diese Norm behandelt ausschließlich die Gammaspektrometrie mit Halbleiterdetektoren.