Zum Prüfen von Bauteilen und Systemen mit Mehrmodenfasern gab es in der Vergangenheit eine Vielzahl von Einkopplungsbedingungen. Die in Mehrmodenfasern eingekoppelte Modenverteilung kann bei Anwendung der üblichen Lichtquellen sehr stark variieren. Diese unterschiedlichen Modenverteilungen zusammen mit den Moden-Dämpfungsunterschieden (differential mode attenuation, DMA), die in den meisten Mehrmoden-Bauteilen enthalten sind, verursachen im Allgemeinen Messabweichungen bei der Dämpfungsmessung der Mehrmodenkomponenten. Diese Messabweichungen können sogar auftreten, wenn zwei ähnliche Lichtquellen oder unterschiedliche Einkopplungskabel verwendet werden.
Dieser Teil von IEC62614 legt deshalb Anforderungen an die Einkopplungsbedingungen für Dämpfungsmessungen in passiven Mehrmoden-Bauteilen und verlegten Mehrmoden-LWL-Kabelanlagen fest. Die in diesem Dokument behandelten Fasertypen sind Mehrmodenfasern der Kategorien A1-OMx mit x=2, 3, 4 und 5 (50µm/125µm) und A1-OM1 (62,5µm/125µm) nach IEC60793–2–10. Die Nennwellenlängen für die Prüfung betragen 850nm und 1300nm. Dämpfungsmessungen für andere Kategorien und/oder Wellenlängen von Mehrmodenfasern können nach den Ansätzen dieses Dokuments durchgeführt werden, die Quellenbedingungen und Wellenlängen für die anderen Kategorien sind jedoch hier nicht hinreichend definiert.
Dieses Dokument legt die Anforderungen an die Einkopplungsbedingungen für die optische Dämpfung unter Anwendung von Quellen mit einem kontrollierten begrenzten Lichtstrom fest.
Die Norm gibt Herstellern, Prüflabors und Herstellern von Meßequipment Sicherheit in der Definition und dient als Referenz in der Qualitätssicherung.