Dieser Teil der Reihe DIN IEC/IEEE 62582 (VDE 0491-21) beschreibt die Verwendung von Oxidationstechniken zur Zustandsüberwachung organischer und polymerer Werkstoffe in Geräten der Elektro- und Leittechnik mit dem Ziel, hinreichend genaue und reproduzierbare Messergebnisse zu erlangen. Dies schließt Anforderungen an die Auswahl der Probestücke, Anforderungen an Messsysteme und Anforderungen an Messbedingungen und die Dokumentation der Messergebnisse ein.
Oxidationsmethoden basieren auf der Erkennung der exothermen Oxidation, die eintritt, wenn ein Probestück in der Gegenwart von Sauerstoff erhitzt wird. Der Eintritt dieser exothermen Oxidation ist abhängig vom Grad der Verschlechterung einiger organischer und polymerer Materialien und kann als Indikator ihrer Alterung genutzt werden.
Es gibt zwei Arten von Oxidationsmethoden,
– basierend auf der Zeit, die erforderlich ist, um den Beginn der Oxidation bei einer konstanten Temperatur zu erreichen (TEO), bzw.
– basierend auf der Temperatur zu Beginn der Oxidation bei stetig gesteigerter Temperatur (ZEO).
Beide Methoden ergänzen einander in der Weise, dass TEO häufig bei solchen Materialien wirksam ist, bei denen ZEO schwierig bestimmt werden kann. TEO und ZEO verringern sich mit zunehmender Verschlechterung des Materials. Die Methoden stehen in Beziehung zu der Menge der Antioxidantien, die im Material enthalten sind. Mit fortschreitender Verschlechterung verringern sich diese Antioxidantien.
DIN IEC/IEEE 62582-4 (VDE 0491-21-4) ist in Verbindung mit DIN IEC/IEEE 62582-1 (VDE 0491-21-1):2020-03 anzuwenden, die Grundlagen und Vorgaben für die Anwendung von Methoden zur Zustandsüberwachung sicherheitstechnisch wichtiger elektrischer Geräte in Kernkraftwerken enthält.