Der Ursprung der Benutzervorlage und Methodik von IEC 62559 ergab sich aus der Arbeit, die ursprünglich vom Electric Power Research Institute (EPRI) als Teil des IntelliGrid-Programms durchgeführt wurde. Der vorrangige Zweck dieser Bemühungen war die Entwicklung von Beschreibungen bestehender und zukünftiger Energieversorgungssysteme sowie deren Funktionen und Anforderungen. Bei der Erarbeitung dieses Werks wurde die Bedeutung von Anwendungsfällen als Mittel zur genauen und vollständigen Beschreibung der Anforderungen für diese Systeme und Funktionen nachgewiesen. Die Anwendungsfallvorlage wurde IEC zu Verfügung gestellt und 2008 als Publicly Available Standard (PAS) herausgegeben. Als sich bewährte Vorgehensweisen für Anwendungsfälle entwickelt haben, wurde diese PAS zurückgezogen und eine neue Norm IEC 62559-2:2015 veröffentlicht, die diesen Neuerungen Rechnung trägt. Zweck dieses Dokuments ist es, die Informationen in IEC 62559, Teile 1 bis 3, zu ergänzen und den Lesern bewährte Vorgehensweisen für das redaktionelle Bearbeitungsverfahren von Anwendungsfällen, die Bestimmung der von Personen erforderlichen Fähigkeiten, das Repository-Management und die Verwendung von Anwendungsfällen für IEC- oder Unternehmensprojekte an die Hand zu geben. Ursprünglich behandelte IEC 62559 den Fachbereich Smart Grid, mit der Einführung eines Systemkomitees innerhalb der Organisationsstruktur der IEC wurde der Schwerpunkt ausgeweitet, damit die Anwendung von Anwendungsfallmethodik auch auf andere Fachbereiche wie Active Assisted Living oder Smart Cities angewendet werden kann. Dieses Dokument erläutert zudem, wie die allgemeine Methodik von IEC 62559 durch ergänzende Normierungen, z. B. IEC 62913 für Smart Energy auf einen bestimmten Bereich angewandt werden kann.
Zuständig ist das DKE/K 901 "System Komitee Smart Energy" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.