Die Normenreihe IEC 62631 ist in vier übergeordnete Teile unterteilt, die ihrerseits noch in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Teil 1 von IEC 62631 werden allgemeine Aspekte betrachtet, die die Messung von dielektrischen und resistiven Eigenschaften von festen elektrischen Isolierstoffen betreffen. Die Teile 2 und 3 beschreiben die grundlegenden Verfahren zur Messung von dielektrischen und resistiven Eigenschaften durch Gleich- und Wechselspannungsverfahren. Teil 4 wird spezielle Messverfahren und Verfahren zur Berechnung behandeln.
Die Messwerte der dielektrischen und resistiven Eigenschaften fester Isolierstoffe sind von verschiedenen Faktoren abhängig, so z. B. von der Größe und Zeitdauer der angelegten Spannung, der Frequenz, der Beschaffenheit und Geometrie der Elektroden, dem Oberflächenzustand, Verunreinigungen, der Temperatur und Feuchte der umgebenden Atmosphäre sowie der Probekörper während der Konditionierung und bei der Messung und in einigen Fällen auch von der der elektrischen Feldstärke.
Daher sind die in der Normenreihe IEC 62631 behandelten elektrischen und dielektrischen Eigenschaften nur dann vergleichbar, soweit die Randbedingungen bezüglich der in die Messung eingehenden Parameter festgelegt sind. Die Gestalt und Abmessungen der Probekörper müssen - ebenso wie die Messparameter - in Produktnormen oder in den relevanten Teilen der hier vorliegenden Normenreihe, welche die Prüfverfahren beschreiben, definiert werden. Dies soll in Abhängigkeit von den Anforderungen erfolgen, die berücksichtigt werden müssen, um den jeweiligen Erfordernissen einer Messung zu entsprechen. Entsprechende Sorgfalt ist erforderlich, wenn beim Entwurf von Produkten auf Messwerte zurückgegriffen wird, die nach der Normenreihe IEC 62631 bestimmt wurden.
Der vorliegende Teil 3-4 von IEC 62631 behandelt die Verfahren zur Bestimmung des Isolationswiderstandes und spezifischen Durchgangswiderstandes von Isolierstoffen durch Anlegen einer Gleichspannung und bei Temperaturen bis zu 800 °C. Die typischen Anwendungsmaterialien umfassen Hochtemperatur-Glimmerplatten und Aluminiumoxid-Keramiken.
Zuständig ist das DKE/K 183 "Bewertung und Qualifizierung von elektrischen Isolierstoffen und Isoliersystemen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.