Dieser Teil der Normreihe 60115 ist eine Fachgrundspezifikation und gilt für Festwiderstände zur Verwendung in Geräten der Elektronik. Er führt Normbegriffe, Kontroll- und Prüfverfahren für den Gebrauch in Rahmen- und Bauartspezifikationen für Bauelemente der Elektronik zur Qualitätsbewertung oder für andere Zwecke ein.
Die Fachgrundspezifikation behandelt alle Themen, die im Wesentlichen für die gesamte Familie der Festwiderstände zur Verwendung in Geräten der Elektronik gelten, z. B. die Terminologie, die Mess- und Prüfverfahren. Wenn die Einzelthemen die Festlegung von Bedingungen oder Parametern erfordern, die speziell die bestimmte Unterfamilie oder Bauart von Festwiderständen betreffen, müssen diese Festlegungen in einer der untergeordneten Spezifikationen angegeben werden.
Im Abschnitt Begriffe, Produkttechnologien und Produktklassifizierungen werden u.a. Begriffe und Definitionen, Produkttechnologien, Umhüllungen von Widerständen und Produktklassifikation behandelt. Die Einführung einer Produktklassifizierung ermöglicht es dem Anwender, die Anforderungen an das Betriebsverhalten der erforderlichen Widerstände entsprechend den Bedingungen der vorgesehenen Endanwendung auszuwählen. Es wurden drei allgemeine Endproduktstufen (Produktklassifikationsstufe G, Produktklassifikationsstufe P und Produktionsklassifikationsstufe R) festgelegt, um charakteristische Unterschiede in den Anforderungen an Funktion, Leistung und Zuverlässigkeit widerzuspiegeln und die Verwendung geeigneter Inspektions- und Prüfpläne zu ermöglichen. Es sollte beachtet werden, dass bei einigen Anwendungen Überschneidungen zwischen den Stufen auftreten können. In einem weiteren Abschnitt Allgemeine Anforderungen werden Einheiten und Symbole, Vorzugswerte, Kennzeichnung der Widerstände, Kennzeichnung der Verpackung, Bestellangabe, Zulässiger Ersatz, Verpackung, Lagerung und Transport. behandelt.
Im Abschnitt Allgemeine Bestimmungen für Mess- und Prüfverfahren wird festgelegt, dass die relevante Spezifikation Angaben darüber enthalten muss, welche Prüfung durchzuführen ist, welche Messungen vor und nach jeder Prüfung oder Untergruppe von Prüfungen vorzunehmen sind und in welcher Reihenfolge sie auszuführen sind. Die Schritte jeder einzelnen Prüfung müssen in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Die Messbedingungen für Anfangs- und Endmessungen müssen gleich sein. In der Regel müssen die Prüflinge gekennzeichnet oder in einer eindeutigen Anordnung platziert werden, um die korrekte Zuordnung der Messungen zu jedem einzelnen Prüfling sicherzustellen. Wenn relevante Spezifikationen andere Verfahren als die in dieser Fachgrundspezifikation beschriebenen verwenden, müssen diese Verfahren darin vollständig beschrieben werden. Die von jeder entsprechenden Spezifikation vorgeschriebenen Leistungsanforderungen sind absolute Grenzwerte. Es muss die Richtlinie bezüglich der Messunsicherheit und Grenzwerte, wie in IECQ 03 1:2018, Anhang C, enthalten, angewendet werden. Das Standardergebnis einer vorgeschriebenen Prüfung ist demzufolge die digitale Information über die Einhaltung der vorgegebenen Anforderungen, d. h. eine bestandene oder nicht bestandene Prüfung. Alle zusätzlichen Daten aus einer Prüfung sollten in individuellen Vereinbarungen zwischen dem Lieferanten und dem Anwender des Bauelements abgestimmt werden.
Weitere Abschnitte des Dokuments sind den Themen Elektrische Messungen und Prüfungen, Dauerprüfungen, Elektrische Überlastprüfung, Mechanische Messungen und Prüfungen, Umgebungs- und Klimaprüfungen, Prüfungen bezüglich der Bauelementmontage, Sicherheitsbezogene Prüfungen und Qualitätsbewertungsverfahren.gewidmet.
Der normative Anhang A enthält die Symbole und Abkürzungen, der normative Anhang B Regeln für die Erstellung von Bauartspezifikationen für Widerstände und Kondensatoren für Geräte der Elektronik zur Verwendung im IECQ-System, der informative Anhang C Beispiele für einen zertifizierten Prüfbericht, der infomative Anhang Q das Qualitätsbewertungsverfahren, der informative Anhang R die Bewertung, Bestimmung und Anerkennung der Ausfallrate und der informative Anhang X enthält eine Querverweisung auf Verweisungen auf die frühere Ausgabe dieser Norm.
Zuständig ist das DKE/GK 613 "Widerstände" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.