Elektrische Energie, so wie sie an Endkunden geliefert wird, wird durch verschiedene Kenngrößen charakterisiert, die in bestimmten Grenzen schwanken dürfen und damit auch die Brauchbarkeit beim Endkunden beeinflussen.
Derzeit auf dem Markt befindliche Messgeräte für die Netzqualität haben unterschiedliche Eigenschaften. Diese Norm stellt ein Referenzsystem zur Verfügung, um die Auswahl, den Vergleich und eine Beurteilung dieser Geräte zu ermöglichen. Diese Norm legt eine Klassifizierung der Messgeräte hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Umweltanforderungen und Sicherheitsanforderungen fest.
Anerkanntermaßen ist die Norm IEC 61000-4-30 eine grundlegende Veröffentlichung zum Thema EMV. Eine detaillierte Beschreibung und Anleitung zur Leistungsfähigkeit eines Messgerätes, zu Verfahren zur Überprüfung dieser Leistungsfähigkeit, bezüglich zusätzlicher Einflussgrößen und anderer ähnlicher Informationen sollte üblicherweise in einer Produktnorm zu finden sein.
IEC 62586-1 ist eine solche Produktnorm, die hinsichtlich Messverfahren auf die IEC 61000-4-30, IEC 61000-4-7 und IEC 61000-4-15 verweist. IEC 62586-2 beschreibt die Funktionsprüfung und Anforderungen an die Messunsicherheit für Messgeräte der Produktnorm IEC 62586-1, für die andere Produktnormen gelten, die aber auf die gleichen Messverfahren verweisen.
IEC 62586-1 vervollständigt damit die EMV-Grundnormen hinsichtlich Umwelt-, Sicherheits- und Produktanforderungen.
Der hier vorliegende Teil 1 der internationalen Normenreihe IEC 62586 beschreibt Produkteigenschaften und Leistungsanforderungen für Messgeräte, deren Funktionen das Messen, Aufzeichnen und gegebenenfalls das Überwachen von Netzqualitätskenngrößen in Versorgungsnetzen sind und deren Messmethoden (Klasse A oder Klasse S) in IEC 61000-4-30 definiert sind.
Diese Anforderungen sind anwendbar in ein-, zwei- und dreiphasigen Energieversorgungsnetzen mit 50 Hz oder 60 Hz Wechselspannung.
Diese Messgeräte können verwendet werden:
- in Anlagen zur Erzeugung, Übertragung und Verteilung elektrischer Energie, z. B. innerhalb eines Kraftwerks, einer Schaltanlage oder an Anschlüssen dezentraler Stromerzeugungsanlagen;
- an der Übergabestelle zwischen dem Versorgungsnetz und einer Kundenanlage, z. B. um die Übereinstimmung der vertraglich vereinbarten Anschlussbedingungen zwischen Netzbetreiber und Kunden zu überprüfen.
Natürlich können diese Messgeräte auch für andere Anwendungen verwendet werden, z. B. innerhalb kommerzieller und industrieller Anlagen, insbesondere, wenn vergleichbare Messungen benötigt werden, z. B. in Datenverarbeitungszentren oder petrochemischen Anlagen.
Diese Messgeräte sind fest installiert oder tragbar. Sie sind für die Verwendung sowohl in Innenräumen und/oder im Freien vorgesehen.
Geräte wie z. B. digitale Störschreiber, Energiezähler, Schutzrelais oder Leitungsschutzschalter können Netzqualitätsfunktionen Klasse A oder Klasse S wie in IEC 61000-4-30 definiert, beinhalten. Wenn solche Geräte nach dieser Norm spezifiziert sind, so ist diese Norm vollständig und zusätzlich zur entsprechenden Produktnorm anzuwenden. Diese Norm ersetzt nicht die entsprechende Produktnorm.
Diese Norm beschreibt nicht die Bedienung oder andere Themen, die nicht die Leistungsfähigkeit des Messsystems betreffen.
Diese Norm beschreibt nicht die Weiterverarbeitung der Messdaten bzw. die Interpretation der Messergebnisse, z. B durch eine Auswertungssoftware.
Zuständig ist das DKE/UK 964.2 "Einrichtungen zum Messen / Überwachen der Netzqualität in elektrischen Energieverteilungsnetzen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.