Bei der Gestaltung eines elektrotechnischen Produkts sind das Risiko eines Brands wie auch die potenziellen, mit Bränden verbundenen Gefährdungen zu berücksichtigen und durch die Bemessung von Bauelementen, Auslegung der Schaltung und die Wahl von Werkstoffen, so weit möglich, zu minimieren. Grundsätzlich gilt jeder Entzündung vorzubeugen oder aber gegebenenfalls eine Brandausbreitung einzudämmen.
Teil -1-10 der Reihe IEC 60695 enthält eine allgemeine Anleitung zur Prüfung der Brandgefahr dahingehend, dass Brandrisiko und potentielle Wirkungen von Bränden auf vertretbare Niveaus verringert werden können. In diesem Sinne dient Teil -1-10 auch als Leitnorm für die übrigen Anleitungsnormen der Reihe IEC 60695.
Unterschiedliche Arten von Brandprüfungen werden erörtert, insbesondere die charakteristischen Merkmale von qualitativen und quantitativen Brandprüfungen. Auch wird die Bedeutung der angesetzten Szenarien oder Näherungen bei der Beurteilung der Brandgefahr qualifiziert dargelegt.
Nicht Inhalt dieser Norm ist die Anleitung für den Gebrauch von Schotträumen mit feuerwiderstandsfähigen Begrenzungen oder für die Verwendung von Brand-Detektion und Feuerlöschanlagen.
Die hier vorgestellte revidierte Ausgabe aktualisiert Anforderungen im Hinblick auf ihren neuen Status als Sicherheitsgrundnorm. Ebenfalls werden Bezüge zu anderen Teilen der Normenreihe sowie Begriffsdefinitionen auf den heutigen Stand gebracht. Aber auch andere Abschnitte sowie die Anhänge wurden inhaltlich überarbeitet.
Diese Sicherheitsgrundnorm ist für die Anwendung durch Technische Komitees bei der Erarbeitung von Normen nach den im IEC Guide 104 und ISO/IEC Guide 51 dargelegten Grundsätzen vorgesehen. Eine anwendungsspezifische Einbindung dieser Sicherheitsgrundnorm obliegt dem jeweiligen Technischen Komitee.
Zuständig ist das DKE/K 133 "Prüfverfahren zur Beurteilung der Brandgefahr von elektrotechnischen Produkten und Isolierstoffen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.