Dieser Teil der VDE 0170 legt die allgemeinen Anforderungen an die Konstruktion, Prüfung und Kennzeichnung von elektrischen Geräten und Ex-Bauteilen fest, die für die Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen bestimmt sind.
Obwohl in dieser Norm die üblichen atmosphärischen Bedingungen in einem Bereich von –20 °C bis +60 °C angegeben sind, beträgt der normale Betriebsumgebungstemperaturbereich bei Geräten –20 °C bis +40 °C, sofern vom Hersteller nichts anderes festgelegt wurde. Siehe auch 5.1.1. Es wurde in Betracht gezogen, dass für die meisten Geräte der Bereich von –20 °C bis +40 °C ausreichend ist und es anderenfalls einen nicht notwendigen konstruktiven Aufwand erzwingen würde, alle Geräte für die obere Temperatur von +60 °C auszulegen.
Diese Norm und die anderen Normen, die diese Norm ergänzen, spezifizieren zusätzliche Prüfanforderungen für Geräte, die außerhalb des üblichen Temperaturbereiches von –20 °C bis +40 °C verwendet werden. Aber weitere zusätzliche Betrachtungen und zusätzliche Prüfungen sind auch erforderlich für Geräte, die außerhalb des üblichen Druckbereiches von 80 kPa (0,8 bar) bis 110 kPa (1,1 bar) und außerhalb des üblichen Sauerstoffgehaltes von 21 % (V/V) betrieben werden, insbesondere bei den Zündschutzarten, die abhängig von dem Verlöschen einer Flamme sind, wie z. B. die Druckfeste Kapselung „d“ DIN EN 60079 1 (VDE 0170-5) oder die die Energie begrenzen, wie z. B. die Eigensicherheit „i“ DIN EN 60079 11 (VDE 0170-7).
Die in dieser Norm beschriebenen Anforderungen resultieren aus der Bewertung von Zündgefährdungen, die an elektrischen Geräten durchgeführt wurden. Die berücksichtigten Zündquellen sind diejenigen, bei denen ein Zusammenhang mit der Geräteart festgestellt worden ist, wie heiße Oberflächen, mechanisch erzeugte Funken, Thermitreaktionen ausgelöst durch einen mechanischen Schlag, elektrische Lichtbogenbildung und Entladung statischer Elektrizität in üblichen Industrieumgebungen.
Es wird anerkannt, dass es durch eine Weiterentwicklung der Technik sein kann, die Ziele der VDE 0170 Normenserie in Bezug auf den Explosionsschutz durch Methoden zu erfüllen, die noch nicht völlig definiert sind. Wenn ein Hersteller sich derartige Entwicklungen zunutze machen möchte, dann dürfen Abschnitte dieser Norm als auch Abschnitte anderer Normen der VDE 0170 Normenserie nur teilweise angewendet werden. Es ist vorgesehen, dass der Hersteller Unterlagen vorbereitet, aus denen genau zu ersehen ist, wie die VDE 0170 Normenserie angewendet wurde, zusammen mit einer vollständigen Beschreibung der zusätzlich angewendeten technischen Maßnahmen. Die Kennzeichnung Ex „s“ ist reserviert als Hinweis auf den Sonderschutz. Eine Norm für den Sonderschutz „s“, IEC 60079 33, ist in Vorbereitung.
Wenn eine explosionsfähige Gasatmosphäre und eine brennbare Staubatmosphäre zur selben Zeit vorhanden sind oder vorhanden sein dürfen, sollte das gleichzeitige Vorhandensein berücksichtigt werden und bedarf zusätzlicher Schutzmaßnahmen.
Diese Norm legt keine anderen Anforderungen an die Sicherheit fest als solche, die sich direkt auf die Explosionsgefahr beziehen. Zündquellen wie adiabatische Kompression, Schockwellen, exotherme chemische Reaktionen, Selbstentzündung von Staub und heiße Gase/Flüssigkeiten werden von dieser Norm nicht berücksichtigt.
Derartige Geräte sollten einer Zündgefahrenanalyse unterzogen werden, die alle potentiellen Zündquellen durch ein elektrisches Gerät identifiziert und auflistet sowie die anzuwendenden Schutzmaßnahmen einer Wirksamwerdung der Zündquellen benennen.
Zuständig ist das DKE/K 241 "Schlagwetter- und explosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.