Mit dieser Internationalen Norm wird ein allgemeines Verfahren zur Zuverlässigkeitsbeurteilung für alle passiven optischen Bauteile, außer Steckverbinder und Steckverbindereinheiten zur Verfügung gestellt, dessen Einhaltung auf ein Mindestmaß an Zuverlässigkeit hinweist und mit dem eine bestimmte Baugruppe als für die Norm qualifiziert gilt. Diese Norm legt eine Reihe von Beanspruchungsprüfungen fest, deren Schärfe¬grade, die Reihenfolge, die Anzahl der Prüflinge, die Annahmekriterien und die Anforderungen an die Berichterstattung. Es werden ebenfalls Anleitungen zur Auswahl der entsprechenden Messungen und der Kriterien zum Bestehen oder Nichtbestehen der Prüfung gegeben. Für passive optische Module mit mehr als zwei optischen Bauteilen bzw. einer Baugruppe, die sich aus Bauteilen zusammensetzt, gelten die Anforderungen der Zuverlässigkeitsbeurteilung.
Normen zur Beurteilung der Zuverlässigkeit legen Bedingungen für eine Reihe von Beanspruchungsprüfungen fest, deren Einhaltung auf ein vertretbares Maß an Zuverlässigkeit innerhalb der Leistungskategorien und Betriebsumgebungen hinweist. Nach erfolgreich bestandener Prüfung gilt ein bestimmtes Produkt als für die Norm qualifiziert. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind Attributdaten zum Bestehen oder Nichtbestehen der Prüfung. Genaue Zuverlässigkeitsberechnungen und Quantifizierungen erfordern bedeutend aufwendigere Prüfungen.
Die Ziele dieser Internationalen Norm bestehen darin, die Anforderungen an eine Norm zur Beurteilung der Zuverlässigkeit (en: RQS) von passiven optischen Bauteilen festzulegen; Anleitung für den Anbieter zur Herstellung und für den Endanwender zum Erwerb von passiven optischen Bauteilen zu geben, um für bestimmte vorgegebene Betriebsumgebungen die Einhaltung der Norm zur Beurteilung der Zuverlässigkeit nachweisen zu können; eine Liste der Beanspruchungsprüfungen und Bedingungen zur Beurteilung der Zuverlässigkeit zur Verfügung zu stellen, die mindestens ausgeführt bzw. vorhanden sein müssen; einschlägige Verweisungen zu geben und die Mindestanforderungen an den Prüfbericht festzulegen.
Diese Internationale Norm soll außer für Steckverbinder allgemeingültig für alle passiven optischen Bauteile sein. Damit können dann aber nicht alle denkbaren Bauteile oder Anwendungen abgedeckt werden. Die Anwendung nicht aktiver Bauteile, die elektrisch unterstützt werden, wie zum Beispiel optische Schalter, sind in Bearbeitung. Die Beanspruchungsprüfungen sind spezifisch und genau festgelegt, um Kontinuität zu gewährleisten. Die Messungen und die Kriterien zum Bestehen oder Nichtbestehen der Prüfung sind in diesem Schriftstück nicht ausdrücklich angegeben; in den entsprechenden Abschnitten ist jedoch eine Anleitung mit geeigneten Parametern und Werten enthalten. Es werden eindeutige Anforderungen an die Berichterstattung festgelegt, die zu allen ausgewählten Messungen und Kriterien zum Bestehen oder Nichtbestehen der Prüfung schriftliche Begründungen und eine fachliche Beschreibung enthält.
Diese Norm soll im Zusammenhang mit den in der Normenreihe IEC 61753 festgelegten Betriebsverhaltensnormen, den in der Normenreihe IEC 61300 festgelegten Prüf- und Messstandards und den Zuverlässigkeitsnormen nach IEC 62005 angewendet werden und zu ihnen kompatibel sein.
Zuständig ist das DKE/UK 412.7 "LWL-Verbindungstechnik und passive optische Komponenten" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.