E DIN EN 62391-1:2012-07

Standards
putilov_denis / Fotolia

Elektrische Doppelschichtkondensatoren zur Verwendung in elektrischen und elektronischen Geräten -

Teil 1: Fachgrundspezifikation (IEC 40/2149/CD:2012)

Kurzdarstellung

Dieser Teil von IEC 62391 gilt für elektrische Doppelschichtkondensatoren die hauptsächlich in Gleichstromkreisen elektrischer und elektronischer Geräte verwendet werden.
Diese Internationale Norm enthält genormte Begriffe, Kontrollverfahren und Prüfverfahren zur Anwendung in Rahmen- und entsprechenden Spezifikationen für Bauelemente der Elektronik für die Qualitätsbewertung oder andere Zwecke.
Im Kapitel Begriffe werden wesentliche Begriffe für die Anwendung des Dokumentes erläutert und definiert. Dabei ist die Bauart eine Gruppe von Bauelementen mit gleichen Konstruktionsmerkmalen und gleichem Aufbau, die aufgrund ähnlicher Herstellungstechniken für die Bauartanerkennungsprüfung und die Qualitätsbewertungskontrolle zusammengefasst werden können. Die Bauform ist eine Untergruppe einer Bauart, im Allgemeinen beruhend auf bestimmten Maßen; eine Bauform kann mehrere Ausführungsformen umfassen, die sich im Allgemeinen durch mechanische Einzelheiten unterscheiden. Die Klasse ist die Klassifizierung des Kondensators nach Kapazitäts- und Innenwiderstandswert in Abhängigkeit von der Anwendung. Der Gleichspannungskondensator ist ein Kondensator, der im Wesentlichen für die Verwendung bei Gleichspannung vorgesehen ist. Die Nennkapazität ist der Kapazitätswert, für den der Kondensator ausgelegt ist und der üblicherweise auf ihm angegeben ist. Die Bemessungsspannung (Gleichspannung) ist die höchste Gleichspannung oder Scheitelwert der Impulsspannung, die bzw. der bei Temperaturen zwischen der unteren Kategorietemperatur und der Bemessungstemperatur dauernd oder wiederholt am Kondensator anliegen darf.
Im Kapitel Prüf- und Messanforderungen werden die Prüfbedingungen erläutert. Wenn nicht anders festgelegt, sind alle Prüfungen bei Normalklima für Prüfungen nach IEC 60068-1, 5.3, durchzuführen.
Dabei sind jedoch die Messungen bei einer Temperatur von 20 ± 2° C. auszuführen. Alle Messungen sind durchzuführen, nachdem das Wärmegleichgewicht erreicht ist. Der Kondensator ist bis zur Bemessungsspannung aufzuladen und mittels einer Gleichstromquelle für 30 min zu halten. Der Kondensator ist über eine geeignete Entladeeinrichtung zu entladen.
Bei der Temperaturbehandlung muss der Kondensator bei der festgelegten Temperatur so lange gelagert werden, bis der gesamte Kondensator diese Temperatur erreicht hat (Wärmegleichgewicht).
Bei der Trocknung wird, wenn in der entsprechenden Spezifikation nicht anders festlegt, der Kondensator (96 ± 4) h in einem Umluftofen bei (55 ± 2) °C und einer relativen Luftfeuchte von höchstens 20 % vorbehandelt. Der Kondensator ist dann in einem Trockner unter Verwendung eines geeigneten Trockenmittels, z.B. aktivierter Tonerde (Aluminiumoxid) oder Silikagel, abzukühlen
und muss darin von der Entnahme aus dem Umluftofen bis zum Beginn der vorgeschriebenen Prüfungen verbleiben.
Die allgemeinen Prüfungen umfassen Sichtprüfung und Prüfung der Maße, Kapazität und Innenwiderstand (Messverfahren 1: Konstantstromentladung), Kapazität und Innenwiderstand (Messverfahren 2), Reststrom, Erhaltungsspannung, Mechanische Widerstandsfähigkeit der Anschlüsse, Lötwärmebeständigkeit und Lötbarkeit, rascher Temperaturwechsel, Schwingen, Lösemittelbeständigkeit des Bauelementes und der Kennzeichnung, die passive Entflammbarkeit und die Druckentlastung.
Der normative Anhang A beschreibt die Klassifizierung von Kondensatoren nach ihrem Kapazitäts- und Innenwiderstandswert in Abhängigkeit von der Anwendung. Die Messungen der Kapazität und des Innenwiderstandes nach dem Konstantstrom-Entladeverfahren bzw. dem Gleichstrom-Widerstandsverfahren erfordern längere Messzeiten, die von den Bemessungswerten des Erzeugnisses abhängen, vorausgesetzt die Messbedingungen sind mit dem Genauigkeitsgrad dieser Messverfahren genormt. Aufgrund der Notwendigkeit effiziente Messbedingungen auszuwählen wurde die folgende Anwendungsklassifizierung entwickelt, die vier Messbedingungen vorsieht. Die gleiche Bedingung kann auch geeignet sein für den Entladestrom für die Kapazität und den Innenwiderstand bei jeder Anwendung der fünf Klassen; die Klassifizierung wurde jedoch hinsichtlich der Messunsicherheit vorgenommen. Es ist zu beachten, dass die gleichen Messbedingungen für die Kapazität und den Innenwiderstand für den Bereich der Kondensatoren angewendet werden können, in denen offensichtlich genaue Messungen erfolgen können.
Klasse 1 (Erhalt von Speichern)
Dieses Verfahren ist für Kondensatoren geeignet, die hauptsächlich für den Datenerhalt von RAM-Speichern verwendet werden, wobei die Entladeströme im Bereich von nA bis A liegen. Die Kennwerte der Kondensatoren für diese Anwendung sind eine relativ geringe Kapazität und ein hoher Innenwiderstand.
Klasse 2 (Energiespeicherung)
Dieses Verfahren ist für Kondensatoren geeignet, die hauptsächlich für Antriebsmotoren eingesetzt werden, von denen eine Leistung mit Entladeströmen gefordert wird, die im Bereich von mA bis A liegen. Die Kennwerte der Kondensatoren für diese Anwendung sind eine relativ hohe Kapazität und ein niedriger Innenwider¬stand.
Klasse 3 (Leistung)
Dieses Verfahren ist für Energiespeicherkondensatoren geeignet, die hauptsächlich im Langzeitbetrieb arbeiten und Entladeströme im Bereich von mA bis A erfordern. Die Kennwerte der Kondensatoren für diese Anwendung sind hohe Kapazitäten ohne Berücksichtigung des Innenwiderstandes. Die Innenwiderstände, die bei diesem Verfahren vorliegen, sind höher als bei den Leistungsanwendungen nach Klasse 2.
Klasse 4 (Momentanleistung)
Dieses Verfahren ist für Anwendungen geeignet, bei denen selbst bei einer kurzen Betriebsdauer eine Momentanleistung (relativ hoher Strom) gefordert ist. Die Kondensatoren für diese Anwendung haben eine geringe Kapazität und einen niedrigen Innenwiderstand.
Klasse 5 (Hochleistung)
Dieses Verfahren ist für Anwendungen (d.h. Automobil- und Eisenbahnanwendungen) geeignet, bei denen eine hohe Leistung (relativ hoher Strom) mit einer großen Anzahl an Lade-/Entladezyklen gefordert ist. Die Kondensatoren für diese Anwendung haben im Vergleich zu den Kondensatoren der Klasse 3 einen höheren Kapazitätswert und einen niedrigeren Innenwiderstandswert.
Der informative Anhang B enthält Messverfahren für die Kapazität und einen niedrigen Widerstand nach dem Wechselstromverfahren mit niedriger Frequenz (Referenzverfahren); der informative
Anhang C beschreibt die Wärmegleichgewichtszeit von Kondensatoren (Wärmegleichgewichts-Einstelldauer) von Kondensatoren als Bezugsgröße bei der Bestimmung der Durchwärmungsdauer für die Vorbehandlung.
Im informativen Anhang D wird das allgemeine Konzept des Lade- und Entladewirkungsgrades und des Messstromes erläutert. Der informative Anhang E enthält das Verfahren zur Einstellung des Messstromes für einen Kondensator mit unbekanntem Nenninnenwiderstand.
Gegenüber DIN EN 62391-1:2007-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Alle Abschnitte wurden unter Berücksichtigung des gesamten Inhalts der vorherigen Ausgabe entsprechend den aktuellen Anforderungen an Form und Gestaltung überarbeitet;
b) Erweiterung des Anwendungsbereichs durch die Aufnahme elektrischer (Hochleistungs-)Anwendungen;
c) Überarbeitung der Abschnitte 4.2, 4.5, 4.6, 4.10, 4.11 und 4.15;
d) Überarbeitung von Anhang A;
e) Aufnahme der informativen Anhänge C, D und E.
Zuständig ist das DKE/K 611 "Kondensatoren" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.

Änderungsvermerk

Gegenüber DIN EN 62391-1:2007-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Alle Abschnitte wurden unter Berücksichtigung des gesamten Inhalts der vorherigen Ausgabe entsprechend den aktuellen Anforderungen an Form und Gestaltung überarbeitet;
b) Erweiterung des Anwendungsbereichs durch die Aufnahme elektrischer (Hochleistungs-)Anwendungen;
c) Überarbeitung der Abschnitte 4.2, 4.5, 4.6, 4.10, 4.11 und 4.15;
d) Überarbeitung von Anhang A;
e) Aufnahme der informativen Anhänge C, D und E

Beziehungen

Ersatz für:

Standards
putilov_denis / Fotolia
01.02.2007 Historisch
DIN EN 62391-1:2007-02
Elektrische Doppelschichtkondensatoren zur Verwendung in Geräten der Elektronik - Teil 1: Fachgrundnorm (IEC 62391-1:2006); Deutsche Fassung EN 62391-1:2006

Enthält:

Standards
putilov_denis / Fotolia
17.02.2012 Historisch
40/2149/CD:2012-02

Dieses Dokument entspricht:

Dokumentart
Entwurf
Status
Historisch
Erscheinungsdatum
01.07.2012
Bereitstellungsdatum
02.07.2012
Einspruchsfrist
09.09.2012
Sprache
Deutsch
Zuständiges Gremium
Kontakt
Referat
Daniel Failer
Merianstr. 28
63069 Offenbach am Main

ur4zv2.wrz2v8QAuv.t53

Referatsassistenz
Marina El Sleiman
Merianstr. 28
63069 Offenbach am Main

3r8z4r.v292vz3r4QAuv.t53 Tel. +49 69 6308-327

DKE Newsletter-Seitenbild
sdx15 / stock.adobe.com

Mit unserem DKE Newsletter sind Sie immer top informiert! Monatlich ...

  • fassen wir die wichtigsten Entwicklungen in der Normung kurz zusammen
  • berichten wir über aktuelle Arbeitsergebnisse, Publikationen und Entwürfe
  • informieren wir Sie bereits frühzeitig über zukünftige Veranstaltungen
Ich möchte den DKE Newsletter erhalten!

Werden Sie aktiv!

Ergebnisse rund um die Normung