Isolierflüssigkeiten, die in elektrischen Betriebsmitteln eingesetzt werden, können Beanspruchungen durch transiente Schalt- oder Blitzspannungen ausgesetzt sein, die der netzfrequenten Betriebsspannung überlagert sind. Unabhängig davon, ob es sich um schwingende oder nicht schwingende Überspannungen handelt, wird im Ergebnis ein transienter Vorgang positiver oder negativer Polarität von statten gehen, der Kenntnisse darüber erfordert, wie sich die Isolierflüssigkeit unter diesen Bedingungen verhält.
Der vorliegende Norm-Entwurf beschreibt zwei Prüfverfahren für die Bewertung der elektrischen Festigkeit von Isolierflüssigkeiten bei Beanspruchung mit Standard-Blitzstoßspannungen im inhomogenen elektrischen Feld. Verfahren A basiert auf einem Verfahren, bei dem die Spannung stufenweise erhöht wird und bei dem ein Schätzwert der Impuls-Durchschlagspannung unter speziellen Bedingungen ermittelt wird. Verfahren B ist ein statistisches Verfahren. Es ist geeignet, eine Annahme über die Wahrscheinlichkeit des Durchschlages einer Isolierflüssigkeit bei Beanspruchung mit Blitzimpulsspannung bei einer festgelegten Spannung zu überprüfen. Beide Verfahren können für neue und gebrauchte Isolierflüssigkeiten angewendet werden, die bei 40°C eine Viskosität von weniger als 700 mm2/s haben und beide Verfahren können mit positiver oder mit negativer Polarität der Impulsspannung angewendet werden.
Mit der Anwendung beider Verfahren wird die Einführung einheitlicher Arbeitsabläufe zur Bewertung der elektrischen Festigkeit von Isolierflüssigkeiten bei Beanspruchung mit Blitzimpulsspannung angestrebt. Sie können sowohl der Unterscheidung der Isolierflüssigkeiten untereinander, als auch der Erfassung von Veränderungen in deren Eigenschaften dienen. Veränderungen von Eigenschaften einer Isolierflüssigkeit sind z. B. auf Grund von Veränderungen ihrer chemischen Beschaffenheit als Ergebnis einer Modifikation im Herstellungsprozess und/oder von Rohstoffen denkbar.
Zuständig ist das K 182 „Flüssigkeiten und Gase für elektrotechnische Anwendung“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.