Normung ebnet neue Wege
Erreicht werden soll dieses Ziel durch eine Bündelung und Vernetzung der nationalen Aktivitäten im Bereich von Normung und Standardisierung, den Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit mit wichtigen Marktteilnehmern wie USA, China, Korea oder Japan sowie durch die Identifikation und Umsetzung von Projekten, die die Normungs- und Standardisierungsarbeit unterstützen. Begleitet werden diese Vorhaben durch Informationsveranstaltungen, Workshops und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. Dabei wird an die durch die Vorgängerprojekte Emo-Norm und EmoStar²K aufgebauten Strukturen und Arbeiten angeknüpft.
Normen und Spezifikationen sind wichtig bei der Zielsetzung, Deutschland als Leitmarkt und Anbieter für Elektromobilität zu etablieren. Sie ermöglichen Wissenstransfer, stellen Interoperabilität sicher und erhöhen die Akzeptanz beim Anwender. Neben dem Ladekomfort können sie beispielsweise auch die Verfügbarkeit sowie Auslastung der Ladeinfrastruktur länderübergreifend verbessern, indem unter anderem technische Spezifikationen frühzeitig auf internationaler Ebene eingebracht werden. Damit wirken sie sich nicht nur positiv auf die Entwicklung der Elektromobilität aus, sondern können auch den zukünftigen Vertrieb entsprechender Produkte nachhaltig beeinflussen, vorbereiten und absichern.
Elektromobilität ist vielfältig
In ELSTA zu betrachtende Aspekte reichen von der Schnittstelle zwischen Elektrofahrzeug und Energiesystem über die Nutzung von Traktionsbatterien als mobile Speicher bis hin zur flächendeckenden Ladeinfrastruktur, dem ressourcenschonenden Recycling, der Sicherstellung der Fahrzeugkommunikation mit der Ladeschnittstelle, die Gewährleistung der Sicherheit von Elektrofahrzeugen sowie deren Funktionalität über die geplante Lebensdauer.
Im Fokus der durch ELSTA geförderten Normungs- und Standardisierungsprojekte stehen besonders eine gesteigerte Akzeptanz von Innovationen, die Sicherstellung von Interoperabilität und Konnektivität zu existierenden Systemen sowie die weitere Steigerung des Sicherheitsniveaus in Deutschland. Ein zentraler Ausgangspunkt sind die Themenfelder der „Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität“ (NPM), die zur Koordinierung nationaler Aktivitäten von der Bundesregierung eingesetzt wurde. Unter Berücksichtigung der dort identifizierten Bedarfe definiert ELSTA einige seiner Normungs- und Standardisierungsprojekte sowie vorhabenbegleitende Maßnahmen.
Maßnahmen und Ziele
Zu den von DIN, VDA/NAAutomobil und DKE geplanten Maßnahmen gehören die Erarbeitung national und international abgestimmter strategischer sowie technischer Positionen mit dem Ziel der nationalen bzw. internationale Vernetzung im Sinne der deutschen Wirtschaftsinteressen. Durch eine verstärkte Vernetzung der nationalen Akteure aus Forschung und Innovation soll das Verständnis sowohl über den Nutzen von Normen und Standards, als auch über deren Grundlagen erhöht werden. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben es häufig schwer, im Bereich der Normung Schritt zu halten und sich adäquat in den Normungsprozess einzubringen. Sie sollen in diesem Prozess besonders unterstützt werden, nicht zuletzt, da ihre Erfahrung und Expertise für die Erarbeitung von Normen und Standards unverzichtbar sind.
Daneben stehen insbesondere die Identifikation von Normungsbedarfen und die Erarbeitung von Standardisierungsdokumenten im Fokus. Abgestimmte Strategiepapiere, Leitfäden und/oder Normungsroadmaps dienen der Weiterentwicklung und Umsetzung der nationalen Normungsstrategie Elektromobilität.
Über Informationsveranstaltungen, Workshops, Messen, Netzwerktreffen und Vorträgen zum aktuellen Stand der Normung und Standardisierung im Bereich Elektromobilität soll die öffentliche Wahrnehmung und die (inter-)nationale Vernetzung weiterhin gestärkt werden. Projektbegleitende Publikationen informieren die Öffentlichkeit kontinuierlich über aktuelle Geschehnisse und Arbeitsergebnisse des Vorhabens.
Die DKE unterstützt die Umsetzung dieser Projekte mit Aktivitäten bei der international anerkannten Normungsorganisation IEC, auf europäischer Ebene bei CENELEC sowie auf nationaler Ebene bei DKE in einem Teilvorhaben mit dem Titel „Initiierung und Umsetzung von Standardisierungsprojekten aus elektrotechnischer Sicht im Bereich der Elektromobilität“.
Jeweils ein Standardisierungsdokument soll zu folgenden Themen erarbeitet werden:
- Energie- und Leistungsmanagement im Bereich intelligentes Lastmanagement;
- Laden schwerer elektrischer Nutzfahrzeuge;
- Recycling von Traktionsbatterien.
Die Erarbeitung eines national abgestimmten Arbeitspapiers als Basis für ein oder mehrere Normungsprodukte ist jeweils für folgende Themen geplant:
- bidirektionale Energieflüsse;
- Laden mit hohen Ladeleistungen;
- induktives Laden.
Ziel ist die Schaffung eines nationalen Konsenses, der Sicherheit und Interoperabilität gewährleistet.