Hybrider elektrischer LKW, der an der Ladestation auflädt
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21.01.2020 Kurzinformation

Workshop „Laden schwerer Nutzfahrzeuge“ – Kooperation zwischen VDA|NAA und DKE

VDA|NAA und DKE stärken ihre Kooperation, um die Elektromobilität in Deutschland weiter voranzutreiben. Im Fokus steht dabei das Laden schwerer Nutzfahrzeuge. Ein gemeinsamer Workshop soll Anforderungen identifizieren und den entsprechenden Normungsbedarf ableiten.

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Dr. Ralf Petri
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Laden schwerer Nutzfahrzeuge

Stärkung der strategischen Kooperation zwischen VDA|NAA und VDE DKE

Egbert Fritzsche (l.) und Dr. Ralf Petri (r.)

| DKE

Um die Verbreitung der Elektromobilität in Deutschland zu unterstützen, wird die strategische Kooperation zwischen VDA|NAA und DKE weiter gestärkt. Diese ermöglicht es, alle wichtigen Stakeholder der involvierten Branchen in Bezug auf Normung sowie Standardisierung zusammenzubringen.

Da rein batterieelektrische Antriebe auch im Bereich des Schwerlastverkehrs allmählich Einzug finden, müssen Industrieanforderungen für das Laden schwerer Nutzfahrzeuge identifiziert werden.

Ein gemeinsamer Workshop mit Experten aus der Industrie und Wissenschaft hatte die Identifikation dieser Anforderungen und die anschließende Ableitung der Normungsbedarfe zum Ziel. Diese Bedarfe werden nun in den Normungsgremien des VDA|NAA und den DKE Gremien

  • GAK 542.4.3 „DC-Steckvorrichtungen zur leitungsgebundenen Netzanbindung von Fahrzeugen“ und
  • GAK 353.0.2 „DC-Ladung von Elektrofahrzeugen“ sowie dem
  • AK 353.0.103 „Konduktives automatisches Laden“ weiterbearbeitet.

Interview mit Dr. Frederik Zohm

Interview mit Dr. Frederik Zohm

| MAN

Die Digitalisierung bringt weitere Effizienz in den Transport- und Gütersektor

Denken Hersteller über Ladesysteme oder Ladeschnittstellen für Elektromobilität nach, sind Standards individuellen Lösungen vorzuziehen – so die Ansicht von Dr. Frederik Zohm. Sie dienen nicht nur der gesamten Industrie, sondern erleichtern den Kunden auch die Arbeit.

Neue Antriebstechnologien, Automatisierung und Digitalisierung – über die Zukunft des Gütertransports und die Vision einer CO2-freie Nutzfahrzeugbranche sprach Dr. Ralf Petri, Leiter Mobilität und Logistik im VDE, mit Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus SE.

Zum Interview mit Dr. Frederik Zohm

Neue Ladeschnittstelle – Anforderungen und Leistungsparameter

Größere Traktionsbatterien bedürfen hoher Ladeleistungen oder längerer Ladezeiten. Um Letztere auf ein Mindestmaß zu reduzieren, ist eine leistungsseitig angepasste Ladeschnittstelle inklusive -leitungen notwendig, weshalb sich hieraus verschiedene Normungsbedarfe ergeben. Ein wichtiger Fokus ist hierbei die Steckverbindung, die grundsätzlich auf bereits standardisierte Festlegungen für CCS (unter anderem auf den Normenreihen IEC 61851 und IEC 62196) basieren soll. Zusätzlich wird der Vorteil einer bereichsübergreifenden Nutzung (zum Beispiel für den maritimen Bereich, den elektrischen Luftverkehr oder Baumaschinen) angestrebt.

Im Rahmen des Workshops sind zudem Obergrenzen für grundlegende Leistungsparameter festgelegt worden – soweit technisch möglich, sollen die Maximalanforderungen erfüllt werden, um einen übergreifenden Stecker für alle in Betracht gezogenen Bereiche zu realisieren. Ebenfalls näher beleuchtet werden neben der (infrastruktur- und/oder fahrzeugseitigen) Kühlung auch Handhabungsaspekte hinsichtlich des Stecksystems, wobei primär manuelles, aber auch automatisches konduktives Laden Berücksichtigung finden.

Alle in Betracht gezogenen Anforderungen stellen vornehmlich die Nutzerperspektive dar, weshalb diese im Verlauf der Normungsarbeit physikalischen, wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Randbedingungen gegenüberzustellen sind, was vor allem für Vorgaben zur manuellen Handhabung gilt. Hierbei sind insbesondere existierende (regionale und internationale) Vorgaben (unter anderem der Berufsgenossenschaft) zu berücksichtigen und entsprechende Grenzwerte einzuhalten.

Weitere Vorgehensweise – Normungsbedarf und -projekte

Geplant ist, für die neue Steckverbindung eine „Technische Spezifikation“ zu erarbeiten. Dabei gilt es, parallel notwendige Änderungen bestehender Normen auf der Fahrzeug- und Ladeinfrastrukturseite zu erfassen, wobei komplette „Lösungsbausteine“ für die einzelnen Standards zunächst national vorentwickelt werden sollen. Diese Bausteine sind zur Einbringung in den jeweiligen internationalen Gremien vorgesehen. Ein enger Austausch zwischen allen Beteiligten – unter anderem mit der nordamerikanischen Industrie und den dortigen Normungsgremien – ist zu jeder Zeit vorgesehen.


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