Erste Versuche, eine virtuelle Realität zu erschaffen, basierten auf Fotografie und Film. Mit einem 1838 von Charles Wheatstone entwickelten Stereoskop konnte der Betrachter ein 3D-Objekt wahrnehmen, indem er mit jedem Auge ein anderes 2D-Bild betrachtete. Diese Technologie ist auch heute noch relevant für Augmented-Reality-Anwendungen wie Google Cardboard, die stereoskopische Bilder auf einem Smartphone-Bildschirm überlagert.
Der Kinematograf Morton Heilig entwickelte Ende der 1950er Jahre das „Sensorama", mit dem der Betrachter in einen kurzen multisensorischen Film eintauchen konnte. Das Sensorama war ein mechanisches Gerät, das einem Arcade-Spiel ähnelte und dem Betrachter bewegliche 3D-Bilder, Gerüche, Vibrationen und taktile Empfindungen wie Wind vermittelte.
Ende der 1960er Jahre war es möglich, Elektronik in Virtual-Reality-Umgebungen zu integrieren. Ivan Sutherland entwickelte 1968 mit seinem Studenten Bob Sproull das „Sword of Damocles", das heute als erstes HMD-System gilt. Auch wenn die Benutzeroberfläche und die Bilder recht simpel waren, zeigte das System die Ausgabe eines Computerprogramms an und konnte die Augen und die Kopfposition des Benutzers verfolgen.
Die US-Regierung finanzierte durch ihr Verteidigungsministerium, die National Science Foundation und National Aeronautics and Space Administration (NASA) zahlreiche Projekte, die für die Entwicklung von Virtual-Reality-Technologien wesentlich waren. Die Forschungsbereiche umfassten Computergrafik, vernetzte Umgebungen und Simulation.
Edward Link entwickelte 1929 einen der ersten kommerziellen Flugsimulatoren, der später weithin vom US-Militär zur Ausbildung seiner Piloten im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Während die ersten Flugsimulatoren noch auf mechanischen Systemen basierten, um Piloten Feedback zu liefern, erhöhte die Einführung elektronischer Systeme das Realitätsgefühl der Benutzer erheblich. Charles Comeau und James Bryan entwickelten 1961 das Headsight, um Soldaten in Gefahrensituationen zu schulen. Das System verband eine Fernübertragungskamera mit den Bewegungen des Kopfs des Benutzers.
Der Ingenieur Thomas Furness entwickelte Mitte der 1980er Jahre einen Helm für Militärpiloten, der Informationen auf einen raumgreifenden 3D-Bereich projiziert, die Piloten in Echtzeit sehen und hören können. Seine Arbeiten, die in den 1960er Jahren begannen, umfassten Bewegungsverfolgung, 3D-Ton und die Nutzung von Sprache und Gesten als Benutzereingaben. Um die sensorische Umgebung für Piloten weiter zu intensivieren, entwickelte Louis Rosenberg 1992 die Virtual Fixture Platform, die eine eindringliche 3D-Realität erzeugt.
Haptisches Feedback hielt mit der Anwendung von Telerobotik durch die NASA und in der Nuklearindustrie Einzug. Ein Master-Arm kontrollierte einen entfernten Slave-Arm – üblicherweise, um ein Raumfahrzeug zu steuern oder verstrahltes Material zu handhaben. Die von der Universität North Carolina in Chapel Hill unter der Schirmherrschaft des GROPE-Projekts entwickelten haptischen Systeme lieferten ebenfalls wichtige Erkenntnisse über die Nutzung von Master-Steuerungsarmen in Virtual-Reality-Anwendungen.