Baum wächst auf Computerplatine
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19.08.2020 Kurzinformation

Arbeitsplan Ökodesign – Arbeiten zur Vorstudie wurden aufgenommen

Für den Handel innerhalb der EU müssen zahlreiche Produkte wie Elektro- und Elektronikgeräte, Leuchtmittel, Heizungs- und Klimaanlagen gewisse Anforderungen an Energieeffizienz, Reparierbarkeit und Materialeffizienz erfüllen. Diese Vorgaben sind in der Ökodesign-Richtlinie festgeschrieben und werden nun bis zum Jahr 2024 schrittweise auf weitere Produkte ausgeweitet, da neben der bisherigen Betrachtung der Energieeffizienz verstärkt die Reparierbarkeit sowie die Materialeffizienz von Produkten in den Fokus rücken.

Die Vorbereitungsstudie

Die Europäische Kommission hat eine Vorbereitungsstudie in Auftrag gegeben, die die Kommission bei der Vorbereitung des Arbeitsplans 2020-2024 für Ökodesign und Energiekennzeichnung als Teil der Implementierung der Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG und der Energiekennzeichnungsverordnung (EU) 2017/1369 informieren und unterstützen soll. Diese Arbeitsplanstudie ist der erste Schritt in einem Prozess, der auf die Veröffentlichung von Durchführungsmaßnahmen und Rechtsakten im Amtsblatt der EU abzielt.

Allgemeines

Die Studie wird von Viegand Maagøe, VHK und dem Öko-Institut für die Europäische Kommission (DG GROW) durchgeführt und voraussichtlich bis Dezember 2020 abgeschlossen sein.

Sämtliche im Rahmen dieser Studie erstellten Dokumente können auf https://www.ecodesignworkingplan20-24.eu/ eingesehen werden. Unter anderem werden dort auch die wissenschaftlichen Arbeiten der Vorstudie dokumentiert.

Die Studie wird im Rahmen von vier Tasks durchgeführt, von denen zwei Berichtsentwürfe bereits veröffentlicht wurden.

  • Task 2 – Identifikation von Produktgruppen und horizontalen Initiativen
    liefert Listen potenzieller Produktgruppen und horizontaler Initiativen durch Screening- und Bewertungstechniken. Die Listen bilden die Grundlage für die Analysearbeit in den nachfolgenden Aufgaben.
  • Task 3 - Voranalyse von Produktgruppen und horizontalen Initiativen
    führt die erste Analyse der in Task 2 identifizierten Produktgruppen und Initiativen in Bezug auf Verkauf, Handel und Lagerbestand, Ressourcenverbrauch und dem technisch-wirtschaftlichen Verbesserungspotenzial durch und prüft, ob die Ergebnisse darauf hindeuten, dass das Produkt oder die Initiative in den Anwendungsbereich der Ökodesign-Richtlinie und der Energiekennzeichnungsverordnung fällt. Ist dies nicht der Fall, werden Produkt oder Initiative nicht in Task 4 analysiert.  

Insbesondere für die Ökodesign-Koordinierungsgruppe sind diese Informationen von größter Bedeutung. Denn durch die erweiterte Betrachtung hinsichtlich der Materialeffizienz wurden Produktgruppen ergänzt, deren betroffene TCs (Technische Komitees) möglicherweise bisher noch nicht von der Ökodesign-Koordinierungsgruppe berücksichtigt wurden.

Produktgruppen

Aus dem Arbeitsplan 2016-2019 übertragene Produktgruppen:

  • Unterbrechungsfreie Stromversorgungen
  • Professionelle Wäschepflegegeräte
  • Professionelle Geschirrspüler
  • Fenster-Produkte
  • Nicht-tertiäre Kaffeemaschinen
  • Nicht ausgewählte Produktgruppen

Neu aufgenommen wurden folgende Produktgruppen:

  • Vernetzte Heim-Audio- und Videoverbindungen
  • Kleine Heim-/Büro-Netzwerkgeräte
  • Niedertemperatur-Strahler
  • Luftvorhänge
  • Kleine Kochgeräte
  • Unbemannte Flugzeuge (Drohnen)
  • Wasserentkalker/Wasserenthärter
  • Basisstationen und Subsysteme
  • Industrielle Sensoren
  • Haartrockner
  • Tertiäre Heißgetränkeanlagen inkl. freistehende Heißgetränkeautomaten
  • Gewächshaus-Abdeckungen
  • Terrassenheizungen


Neue horizontale Maßnahmen durch neuen Fokus

Nachdem bis 2016 vor allem die Verbesserung der Energieeffizienz von Elektrogeräten im Fokus der Ökodesign-Richtlinie stand, intensiviert die Europäische Kommission jetzt die Betrachtung weiterer Aspekte, um mögliche negative Auswirkungen des Konsums auf die Umwelt zu begrenzen. Dazu gehören Aspekte der Kreislaufwirtschaft wie Haltbarkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit.

Innerhalb dieser Aspekte ergeben sich folgende horizontalen Maßnahmen:

  • Leichtbau
  • Haltbarkeit
  • Wiederverwertete Post-Consumer-Inhalte
  • Universelle externe Stromversorgungen
  • Universalbatterien für batteriebetriebene Produkte
  • Ökologisches Profil
  • Horizontale innovative Lösungen für eine verbesserte Marktüberwachung

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