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11.07.2017 TOP

Energieeffizienz

Energieeffizienz ist der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderung der Zukunft, die Energiesicherheit zu unterstützen und gleichzeitig die Umwelt zu erhalten.

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Frank Steinmüller

Die Anerkennung der Bedeutung der Energieeffizienz bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen spiegelt einen Paradigmenwechsel wider, da sowohl die Versorgungs- als auch die Nachfrageseite gleichermaßen berücksichtigt werden. Energieeffizienz wird nicht mehr länger nur „gemessen und geschätzt als die negative Menge an nicht verwendeter Energie“.

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Was ist das Ziel von Normen und Standards für Energieeffizienz?

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Energieeffizienz ist eine Querschnittsaufgabe, ein wichtiges Thema und Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Bereiche. Energieeffizienz ist eine wichtige Säule der Energiewende. IEA-Prognosen bis zum Jahr 2035 zeigen, dass bis zu zwei Drittel des Energieeffizienzpotentials ungenutzt bleiben.

Normen und Standards spielen hier eine wichtige Rolle zur Überwindung von Hindernissen und zur Verbreitung und Förderung energieeffizienter Technologien, Lösungen und Dienstleistungen. Die Elektrotechnische Normung ist hier seit Jahren gut aufgestellt. Durch gesteigerte Energieeffizienz konnten bereits merkliche Energieeinsparungen erreicht werden.

Neben der Verwendung von Elektrogeräten mit einer möglichst hohen Effizienzklasse lässt sich Energieeffizienz durch Steuerung, Regelung und automatische Schaltung von Elektroanlagen und -geräten sowie der Beleuchtung erzielen. Durch Etablierung ressourcenschonender Kreisläufe und Prozesse wird der Fortschritt nachhaltig gefördert und gleichzeitig der gewohnte Komfort für die Nutzer erhalten. Verbraucherrelevanz ist und bleibt eine wichtige Herausforderung für die Normung und Regulierung.

Heute wird Energieeffizienz zunehmend zur Systemaufgabe. Denn eine hocheffiziente Nutzung von Energie ist auf allen Stufen von der Erzeugung über den Transport und die Speicherung bis hin zum Verbrauch erforderlich. Ein systematischer Ansatz zur Optimierung der Energieeffizienz ist geboten. Die Herausforderung für die Normung heißt damit: Übergang von der Produkt- zur Systemnormung. Denn nur durch die Kombination von systemischem Ansatz und technischer Innovation lässt sich das gesamte Energieeffizienzpotenzial erschließen.

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Wo setzen Normen und Standards für Energieeffizienz an?

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Eine hocheffiziente Nutzung von Energie ist auf allen Stufen von der Erzeugung über den Transport und die Speicherung bis hin zum Verbrauch erforderlich. Möglich wird sie durch technische Fortschritte und die intelligente Vernetzung aller Komponenten des Systems Energie. Energiewende, regenerative Energien, Smart Home und Smart Grid ermöglichen Chancen, Energie effizienter zu nutzen.

Normen schließen das Thema Energieeffizienz elektrischer Maschinen bzw. Antriebssysteme mit Leistungen von 0,12 bis 1.000 kW sehr umfassend ein. Dies erfolgt entweder über Definitionen zur Bestimmung der Verluste bzw. des Wirkungsgrades oder direkt durch die Vorgabe von Mindest-Anforderungen für Wirkungsgrade.

Besonders im Bereich von Werkzeugmaschinen mit numerischer Steuerung sind transparente Methoden zur Beurteilung der Energieeffizienz elektrischer Komponenten im Systemzusammenhang erforderlich.

Die Elektromobilität eröffnet die einzigartige Möglichkeit, die Vorteile einer umweltfreundlichen Mobilität mit einer effizienten und optimierten Nutzung der Ressourcen der Stromnetze und der nachhaltig erzeugten Elektroenergie zu verbinden. Elektrische Bahnen sind bereits heute sehr leistungsfähig, energieeffizient und umweltfreundlich. Dennoch schlummern auch im Fern-, Güter- und Regionalverkehr noch viele ungenutzte Energiesparpotenziale.

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Wie profitieren wir im Alltag von Normen und Standards für Energieeffizienz?

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Gesteigerte Produktivität, Schaffung von Arbeitsplätzen, eine verringerte Luftverschmutzung, verbesserte Gesundheitsbedingungen, Reduzierung von Treibhausgasen und positive Auswirkungen auf öffentliche Haushalte und verfügbare Einkommen sind nur einige der vielen Vorteile von Energieeffizienz.

Klar ist aber auch: Wer Energieeffizienzsteigerungen will, muss den Verbraucher mitnehmen. Der beste Beweis dafür ist der Erfolg des Energielabels: heutige Hausgeräte sind wesentlich energieeffizienter als noch vor 10 oder 20 Jahren.

Normung und Standardisierung ermöglichen über genaue Prüfverfahren, dass technische Fortschritte sichtbar werden und Steigerungen in der Energieeffizienz beziffert werden können. Tauscht man ältere gegen neue energieeffiziente Hausgeräte, sind tatsächlich Einsparungen in Höhe von ca. 50 % oder mehr erzielbar.

Licht ist der entscheidende Erfolgs-, aber auch ein großer Kostenfaktor im Einzelhandel. Der Stromverbrauch eines Modehauses belief sich für 2.500 Quadratmeter Verkaufsfläche auf 59.677 kWh. Das sind über 10.500 Euro Stromkosten pro Jahr nur für die Beleuchtung. Nach der Umrüstung auf energieeffiziente LED-Technik sank der Strombedarf auf nur noch 32.762 kWh: eine Ersparnis von 45 %.

In der Industrie sind Elektromotoren die Gerätegruppe mit dem größten Verbrauch. Energieeinsparungen bei dieser Komponente haben somit eine große Wirkung. Das Energieeinsparpotential elektrischer Antriebssysteme beläuft sich auf ca. 40 %.

Um das Mobilitätsbedürfnis der Menschen auch in Zukunft nachhaltig erfüllen zu können, muss hierfür Energie aus umweltverträglichen Quellen bereitgestellt werden, die langfristig und politisch verlässlich verfügbar sind und deren ökologischer „Footprint“ minimal ist. Nutzt die Elektromobilität diese nachhaltigen Energiequellen, hilft sie die Weichen für eine lebenswerte Zukunft zu stellen.

Relevante News und Hinweise zu Normen

Gremien zur Energieeffizienz

DKE GremiumGremienbezeichnung
UK 221.5Zukunftsfähige Elektroinstallationen
K 225Elektrotechnische Ausrüstung und Sicherheit von Maschinen und maschinellen Anlagen
K 226Ausrüstung von Starkstromgeräten und -anlagen mit elektronischen Betriebsmitteln
K 261Systemaspekte der elektrischen Energieversorgung
K 321Transformatoren
K 371Akkumulatoren
K 384Brennstoffzellen
K 431Niederspannungsschaltgeräte und -kombinationen
K 461Messeinrichtungen und -systeme für Elektrizität
K 513Hausgeräte, Gebrauchseigenschaften
UK 513.1Wäschepflegegeräte
UK 513.2 Herde, Mikrowellen, Dunstabzugshauben
UK 513.3Wassererwärmer
UK 513.4Heiz- und Wärmegeräte
UK 513.5Geschirrspülmaschinen
GUK 513.6Kühl- und Gefriergeräte
UK 513.7Geräte zur Oberflächenreinigung
UK 513.10Kleingeräte
K 544Elektrische Einrichtungen für energieeffiziente Gebäudetechnik
GK 719Rechenzentren
K 742Audio-, Video- und Multimediasysteme, -geräte und -komponenten
GK 914Funktionale Sicherheit elektrischer, elektronischer und programmierbarer elektronischer Systeme (E, E, PES) zum Schutz von Personen und Umwelt
UK 964.2Einrichtungen zum Messen/ Überwachen der Netzqualität in elektrischen Energieverteilungsnetzen
AK EMOBILITY.30Normungsroadmap E-Mobility
GAK EMOBILITY.50Fokusgruppe Batterien
TBINK.EEEEnergieeffizienz
TBINK.EEE_AK_NRNormungsroadmap Energieeffizienz

Interview zur Normungsroadmap Elektrische Energieeffizienz (EEE)

Manfred Weiss, Vorsitzender der Normungsroadmap Elektrische Energieeffizienz (EEE), spricht über die Rolle der Elektrotechnik beim Thema Energieeffizienz, Normung in Bezug auf den Systemgedanken und praktische Beispiele der Zukunft.

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