Damit Produkte länger halten, sind Normen erforderlich, die sicherstellen, dass unter anderem die Produktsicherheit, Leistung und Zuverlässigkeit ausreichend berücksichtigt werden. Fragen zur Datenentfernung und Sicherheit müssen ebenfalls berücksichtigt werden, wenn Produkte wiederverwendet werden und den Besitzer wechseln. Darüber hinaus ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, um sicherzustellen, dass sich der Umweltschutz nicht nachteilig auf Bereiche wie Produktsicherheit, EMV und Leistung auswirkt.
Es wird erwartet, dass die Gesetzgebung die verstärkte Verwendung von gebrauchten Teilen sowie von Produkten, die leichter repariert oder wiederaufbereitet werden können, fordern wird. Wir werden standardisierte Methoden und Werkzeuge benötigen, um Aspekte, wie den Anteil wiederverwendeter Komponenten oder recycelter Inhalte in einem Produkt, zu bewerten und wie die Leichtigkeit beziehungsweise Schwierigkeit zu beurteilen ist, mit der ein Produkt repariert oder wiederaufbereitet werden kann. Außerdem werden Normen erforderlich sein, um die Eigenschaften des verwendeten Materials zu garantieren und die Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Teile festzulegen.
Verschiedene Technische Komitees von IEC haben bereits Normen erarbeitet, die die Materialeffizienz für elektrische und elektronische Produkte fördern. Hierzu gehören unter anderem folgende Dokumente:
- IEC TR 62635 mit Informationen zum Ende der Lebensdauer eines Produktes, einschließlich der Berechnung der Wiederverwertungsrate
- IEC TR 62824 mit Anleitung zu Betrachtungen der Materialeffizienz beim Ökodesign von Produkten
- IEC 62309 untersucht die Zuverlässigkeit von Produkten, die gebrauchte Teile beinhalten
- IEC 63077 legt das Verfahren zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit und Sicherheit von wiederaufbereiteten bildgebenden Medizingeräten fest
Weitere Normen werden derzeit erarbeitet. Beispielsweise steht aktuell im IEC/TC 111 (Spiegelgremium: DKE/K 191) ein Vorschlag für eine neue Norm zur Beurteilung des Anteils von wiederverwendeten Komponenten in Produkten zur Wahl. Das Technische Komitee 111 bereitet weiterhin eine Norm vor, die die Prinzipien des Produktkreislaufes bei der umweltbewussten Gestaltung abdeckt.
IEC/TC 62 (Spiegelremium: DKE/K 810) und IEC/TC 2 (Spiegelgremium: DKE/K 311) erarbeiten zum Beispiel Normen zur Aufarbeitung von Medizingeräten beziehungsweise rotierenden Maschinen entwickeln.
Neue Normen, die die Anforderungen an die Materialeffizienz bei der Gestaltung von Produkten, zum Beispiel für die Kreislaufwirtschaft, sind erforderlich und es wurden Aktivitäten zur Aufnahme derartiger Normungsarbeit in der IEC begonnen.